Rio Tinto steigert Gewinn im ersten Halbjahr stärker als erwartet

Analysten hatten im Schnitt mit 5,133 Milliarden Dollar gerechnet. Das Nettoergebnis erhöhte sich den Angaben zufolge um 113 Prozent auf 6,914 Milliarden Dollar. Den Aktionären soll eine um 31 Prozent steigende Zwischendividende von 0,68 Dollar je Aktie gezahlt werden. Für die Jahre 2008 und 2009 werde eine jeweils um mindestens 20 Prozent höhere Gesamtdividende gezahlt, sagte Rio-Tinto-Chef Paul Skinner.


Alcan-Übernahme und Rekordproduktion
Die deutliche Gewinnsteigerung resultiere aus der Übernahme des Konkurrenten Alcan im Vorjahr sowie aus einer Rekordproduktion von Eisenerz, Bauxit, Aluminium und weiterer Rohstoffe, hiess es. Der Durchschnittspreis für Rohstoffe werde dank der stetig steigenden Nachfrage aus China auch 2009 hoch bleiben. «Die Unternehmensgruppe setzt ihre starke Entwicklung fort und der Ausblick bleibt positiv», sagte Chairman Paul Skinner.


BHP Billiton-Angebot erneut zurückgewiesen
Er wies erneut das Übernahmeangebot des Wettbewerbers BHP Billiton für Rio Tinto als zu gering zurück. Die Offerte bewerte das Unternehmen nicht adäquat, Rio Tinto biete den Aktionären als unabhängige Gesellschaft einen höheren Wert, sagte Skinner. BHP will Rio Tinto für rund 150 Milliarden Dollar feindlich übernehmen und bietet 3,4 eigene Aktien pro Rio-Tinto-Papier. Bis Ende des Jahres rechnet BHP mit einer abschliessenden Bewertung aller zuständigen Wettbewerbshüter. Zuletzt hatte das US-Justizministerium zugestimmt. Die EU-Kommission will am 9. Dezember entscheiden.


Bedenken der EU-Kommission
Presseberichten zufolge hegt die Brüsseler Behörde allerdings Bedenken gegen den Zusammenschluss. Auch die Kartellbehörde Australiens hatte in der vergangenen Woche erklärt, der Zusammenschluss könne Wettbewerbsfragen auf dem Eisenerzmarkt aufwerfen. Am Montag hatte zudem die südafrikanische Wettbewerbsbehörde BHP aufgefordert, weitere Informationen zu der Übernahmeofferte nachzureichen. Vor allem die Stahlindustrie befürchtet bei einem Zusammenschluss der beiden grossen Rohstoff-Konzerne ein zunehmendes Preismonopol.


Fortschritte bei Desinvestitionsprogramms
Wie Rio Tinto weiter mitteilte, macht das Desinvestitionsprogramm gute Fortschritte. Bislang sind Unternehmensteile für rund 3 Milliarden Dollar veräussert worden. Bis Jahresende sollen sich die Verkäufe auf 10 Milliarden Dollar summieren. Gute Fortschritte konstatiert der Konzern auch bei der Integration des kanadischen Aluminium-Produzenten Alcan, der im Vorjahr für 38,1 Milliarden Dollar übernommen wurde. Deshalb habe er das Synergie-Ziel aus dem Alcan-Erwerb angehoben, so Skinner. Ab Ende 2009 sollen sich die Vorteile aus der Transaktion nun auf 1,1 Milliarden Dollar jährlich belaufen, statt wie bisher erwartet, auf 940 Millionen Dollar. (awp/mc/pg/19)

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