Schindler: Kartellstrafe belastet Reingewinn – Ausblick unverändert

Exklusive einer EU-Busse stieg der Reingewinn allerdings um 12,4% auf 253 Mio CHF an, wie der Aufzug- und Fahrtreppenhersteller am Freitag mitteilte. Die EU-Kommission hatte Schindler und einige der Konkurrenten im Februar wegen unerlaubter Preisabsprachen in einigen EU-Ländern mit einer Gesamtbusse von 992 Mio EUR belegt. Schindler legte dagegen Rekurs ein.


Betriebsgewinn um 17,1 Prozent gesteigert
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT wurde um 17,1% auf 376 (VJ 321) Mio CHF gesteigert. Der Umsatz (Betriebsleistung) kletterte auf 6’493 (4’778) Mio CHF, entsprechend einem Plus von 35,9% in CHF bzw. +34,2% in lokalen Währungen. Damit hat Schindler die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 6’451 Mio, für den EBIT bei 372 Mio und für den Reingewinn bei 247 Mio CHF. Konzerweit peilt Schindler weiterhin für 2007 einen Gewinn von rund 530 Mio CHF an, dies exklusiv der Bussenzahlung von 234 Mio CHF (144 Mio EUR) an die EU-Kartellkommission.


Auftragseingang um 28,3 Prozent verbessert
Der Auftragseingang des Konzerns verbesserte sich um 28,3% auf 6’754 (5’265) Mio CHF (+26,8% in Lokalwährung). Per 30. Juni betrug der Auftragsbestand 6’884 Mio CHF, gegenüber 6’024 Mio CHF zum Jahresende 2006.


Verbesserung der Preisqualität
Die Bestellungen im Bereich Aufzüge und Fahrtreppen haben um 5,7% auf 4’469 Mio CHF (in Lokalwährungen +4,5%) zugenommen. Das im Vergleich zu den Vorjahresperioden tiefere Auftragswachstum sei auf die hohe Kapazitätsauslastung sowohl in Produktion wie auch in der Montage und auf Logistikprobleme zurückzuführen. Zudem sei mit Blick auf die vollen Auftragsbücher im ersten Semester 2007 auf die Verbesserung der Preisqualität geachtet. Preiserhöhungen seien mit Ausnahme von Asien überall durchgesetzt worden.


Alle Regionen positiv
Zum höheren Bestellungseingang hätten alle Regionen beigetragen. Die Verkäufe von Aufzügen im Basissegment sowie von Fahrtreppen übertrafen insbesondere in Europa und Nordamerika die Vorjahresperiode. Bedeutendes Wachstum verzeichnete auch das europäische Modernisierungsgeschäft. So beeinflusse die Umsetzung der EU-Sicherheitsrichtlinie für bestehende Aufzüge (SNEL) das Wachstum.


Hohe Kapazitätsauslastung und Betriebsleistung
Der hohe Auftragsbestand im Bereich Aufzüge und Fahrtreppen wird nach Unternehmensangaben in der zweiten Jahreshälfte und weit in das Jahr 2008 hinein zu einer anhaltend hohen Kapazitätsauslastung und Betriebsleistung beitragen. Wegen der höheren Produktivität auf allen Ebenen sowie der verbesserten Kostenposition werde sich die Ertragslage im zweiten Halbjahr weiter verbessern, heisst es.


Ausblick der Tochtergesellschaft Also
Die Tochtergesellschaft Also erwartet für das laufende Jahr einen Konzernumsatz von 4,5 bis 5,0 Mrd CHF und ,unter Ausklammerung nicht voraussehbarer Ereignisse, einen Konzerngewinn in der Grössenordnung von 5,0 Mio bis 7,0 Mio CHF. Die separat an der Schweizer Börse kotierte Also hat bereits vor Wochenfrist Halbjahesszahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg um 120% auf 2’268,0 Mio CHF, dies vor allem dank der Übernahme der GNT-Gruppe. Im ersten Semester resultierte insgesamt ein Verlust von 8 Mio CHF. (awp/mc/ab)

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