Schnelle Schlitten, Atom-Motor, Couchepin und die Miss Schweiz

Auf dem Rundgang durch die Ausstellungshallen traf Couchepin am Donnerstag auf den Rekord-Ballonfahrer Bertrand Piccard, der sein neues Projekt «Solar Impulse» vorstellte. Der Flugpionier will mit einem ausschliesslich mit Sonnenenergie betriebenen Flugzeug rund um die Welt segeln. Einen weiteren Stopp legte der von Bodyguards abgeschirmte offizielle Tross um Pascal Couchepin bei der amtierenden Miss Schweiz Amanda Ammann ein, die bei der Eröffnung des Autosalons ebenfalls anwesend war, wie in den vergangenen Jahren all ihre Vorgängerinnen.


Faszinierende Technologie
«Die Technologie fasziniert», sagte der Bundespräsident in seiner Eröffnungsrede. «Vor allem wenn es ums Auto geht». Die herbeiströmenden Besucher nahmen die Objekte ihrer Faszination denn auch eingehend unter die Lupe: Hier konnten für einmal die Ledersessel von pferdestarken Gefährten gestestet werden, dort wurden Motore fürs Fotoalbum abgelichtet.


1000 Automarken aus 30 Ländern
Auf dem Ausstellungsgelände beim Genfer Flughafen werden bis zum 16. März 1000 Automarken aus 30 Ländern präsentiert. Die Fachwelt darf neben Fahrzeugen aber auch die neue Generationen von Verkehrsleitsystemen, Leichtmetallfelgen und Renn-Overalls oder das «Ausziehwerkzeug für abgebrochene Glühkerzen» bestaunen.


Alternativtechnologien fristen weiter Schattendasein
Dem Thema «sparsame Technologien und umweltfreundliche Treibstoffe» hat der 78. Autosalon eine Sonderausstellung gewidmet. Noch immer verkehrt aber der Löwenanteil der Premieren mit konventionellem Antrieb. Von 94 Welt- und Europapremieren bei Personenwagen fahren lediglich 17 mit einer Alternativtechnologie.


Couchepin erinnerte in seiner Eröffnugsrede an Meldungen über den Autosalon vor 50 Jahren. Damals sei die Erfindung eines Autos mit Atom-Motor angekündigt worden. Glücklicherweise sei es beim Atom-Auto nur beim Entwurf geblieben. Heute sei die Forschung auf der Suche nach innovativer Technologie, die zu energieeffizientem Verbrauch führe.


Kritik von Greenpeace
Für die Umweltorganisation Greenpeace verbrauchen Autos heute immer noch viel zu viel Kraftstoff. «Die Autohersteller drücken sich weiterhin um die Verantwortung», kritisierte Greenpeace am Donnerstag in einer Mitteilung. Greenpeace fordert die europäische Politik auf, bis 2012 eine Norm für den durchschnittlichen CO2-Ausstoss der gesamten Fahrzeugflotte von höchstens 120 Gramm pro Kilometer vorzuschreiben. Gegenwärtig liegt die Limite bei den neuen Personfahrzeugen in der EU bei 160 Gramm CO2 pro Kilometer und in der Schweiz bei 182 Gramm CO2 pro Kilometer. (awp/mc/pg)

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