Schweizer Bankiers wegen Geldwäscherei angeklagt

«Die Beschuldigten stehen im Verdacht, für einen Ring von korrupten Steuerbeamten in Brasilien rund 60 Millionen Franken gewaschen zu haben», teilt die Bundesanwaltschaft mit. Bei den Angeklagten handelt es sich um frühere Angehörige des mittleren und höheren Kaders der ehemaligen Discount Bank & Trust Cie (DBTC).


Mittelzufluss von 60 Millionen Franken
Ein Ring von brasilianischen Steuerrevisoren und hochrangigen Steuerbeamten hat gemäss Bundesanwaltschaft den Korruptionserlös auf Konten der Bank in Zürich fliessen lassen. Die Angeklagten werden bezichtigt, für die brasilianischen Steuerbeamten Konti unterhalten zu haben, welche in einem Zeitraum von drei Jahren mit Mitteln krimineller Herkunft in der Höhe von rund 60 Millionen Franken gespeist wurden. Ihnen droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.


Hohe Strafen für die brasilianischen Staatsbediensteten
Die korrupten Staatsbediensteten wurden 2003 in Brasilien zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. In einem zweitinstanzlichen Urteil vom September dieses Jahres seien insbesondere die Tatbestände der Geldwäscherei für eine kriminelle Organisation sowie der Korruption bestätigt worden. Die zwischen 14 und 17,5 Jahren liegenden Freiheitsstrafen seien teilweise sogar erhöht worden.


Anzeige durch die Privatbank UBP
In der Schweiz flog die Affäre auf, als die DBTC im Sommer 2002 durch die Genfer Privatbank Institut Union Bancaire Privée (UBP) übernommen wurde. Die neue Besitzerin erstattete Strafanzeige. Daraufhin wurden acht Konten gesperrt. Die Gelder sind laut Bundesanwaltschaft immer noch blockiert. Wann der Prozess gegen die ehemaligen Kaderleute vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona stattfinden wird, ist noch nicht bekannt.

(Tagesanzeiger/mc/hfu)

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