Ende August waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren 123`074 Personen als arbeitslos registriert. Das waren 1349 mehr als im Vormonat, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Freitag mitteilte. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 3,1%. Saisonbereinigt belief sich die Arbeitslosenquote im August auf 3,3 Prozent. Ökonomen hatten im Vorfeld für den Monat August mit einer Arbeitslosenquote zwischen 3,0% und 3,1% gerechnet, die Schätzung für die saisonbereinigte Zahl lag zwischen 3,2% und 3,3%.
Zahl der Stellensuchenden nahm ab
Die Zahl der Stellensuchenden nahm gegenüber dem Vormonat um 282 auf 186`654 ab. Nach einem Rückgang im Vormonat stieg die Zahl der gemeldeten offenen Stellen wieder um 253 auf 11`782 Stellen.
Ausgefallene Arbeitsstunden nahmen um 24 Prozent ab
Im Juli 2006 waren 502 Personen von Kurzarbeit betroffen. Das sind 56 Personen oder 10,0% weniger als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe ging um 21 Einheiten oder 25,0% auf 63 zurück. Gemäss Seco nahmen die ausgefallenen Arbeitsstunden um 9`134 (-24,0%) auf 28`928 Stunden ab. Im entsprechenden Vorjahresmonat waren 80`236 Ausfallstunden registriert worden, die sich auf 1`140 Personen in 146 Betrieben verteilt hatten.
Juni: 2’457 Aussteuerungen
Im Juni 2006 kam es zu 2`457 Aussteuerungen. Davon waren Ende August noch 750 (31%) bei einem RAV gemeldet und somit weiterhin statistisch erfasst. 411 Personen oder 16% hatten inzwischen eine neue Stelle gefunden.
Zufrieden mit Entwicklung am Arbeitsmarkt
Jean-Luc Nordmann, Direktor für Arbeit im SECO, zeigte sich mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt insgesamt zufrieden. Der August sei stark von saisonalen Einflüssen geprägt. Zahlreiche Schul-, Studien- und Lehrabgänger seien jeweils im Herbst auf Stellensuche.
Starke Konjunktur
Saisonbereinigt entspannt sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt dank der starken Konjunktur weiter: Ende August waren knapp 1`100 Personen weniger als arbeitslos registriert. Es war der zwölfte Rückgang in Folge.
Abnahme der Kurzarbeit – Verbesserte Lage
Ein mehrjähriger Vergleich zeigt ferner, dass die unbereinigte Zahl im August deutlich schwächer zunahm als in den Vorjahren. Dass auch die Kurzarbeit im Juli nochmals stark abnahm, ist laut Nordmann ein klares Zeichen für die verbesserte Lage.
Hohe Arbeitslosigkeit in Westschweiz und Tessin
Besonders hoch war die Arbeitslosigkeit in der Westschweiz und im Tessin (4,5%). In der Deutschschweiz betrug die Quote 2,6%. Frauen waren mit 3,6% stärker betroffen als Männer (2,8%) und Ausländer (5,5%) stärker als Schweizer (2,4%).
Steigende Jugendarbeitslosigkeit
Ein Wermutstropfen bleibt die steigende Jugendarbeitslosigkeit. So waren im August bei den 15- bis 24-Jährigen knapp 3`000 Personen mehr arbeitslos. Die Quote stieg hier von 3,9 auf 4,5%. Die Zunahme fiel jedoch geringer aus als in den Vorjahren. Auch sind Jugendliche im Schnitt nicht sehr lange arbeitslos.
Langzeitarbeitslosigkeit stabil
Auf tiefem Niveau stabil bewegt sich die Zahl jener Personen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind. Jeder fünfte Arbeitslose ist davon betroffen. In den 90er-Jahren waren bis zu einem Drittel von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen gewesen.
Gute Aussichten am Arbeitsmarkt
Die Aussichten am Arbeitsmarkt seien gut, sagte Nordmann weiter. Zwar dürften die Bauwirtschaft und der Tourismus die Zahlen in den Wintermonaten nach oben drücken. Saisonal bereinigt sei aber dank der starken Konjunktur mit einer weiteren Entspannung zu rechnen.
Prognose bestätigt
Für das ganze laufende Jahr hält das SECO an seiner Prognose von 130`000 Arbeitslosen und einer Quote 3,3% fest. Trotz einer leichten Abschwächung des Wirtschaftswachstums dürfte die Zahl der Arbeitslosen im nächsten Jahr auf 110`000 sinken. Mit einer Quote von 2,8% wäre dies dann der tiefste Stand seit fünf Jahren. (awp/mc/ar)
