Serono: Reinverlust wegen Sonderrückstellungen

Ohne diese Sonderaufwendungen verzeichnete die Serono SA einen Gewinnrückgang um 11,7% auf 92,7 Mio USD, wie das Unternehmen in der Nacht auf Freitag mitteilte. In der Vorjahresperiode hatte der Reingewinn noch 106,1 Mio USD betragen. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 8% auf 601,4 Mio USD. In Lokalwährungen betrug die Steigerung 4,4%.


Operativer Verlust
Der operative Verlust von Serono belief sich im ersten Quartal auf 617,8 Mio USD nach 115,1 Mio USD Gewinn im Vergleichsquartal 2004. Unter Ausschluss der aussergewöhnlichen Belastungen kam Serono auf einen operativen Gewinn von 107,2 Mio USD. Das sind 6,9% weniger als im Vorjahresquartal.


Keine weiteren Rückstellungen
Ermittlungen der US-Staatsanwaltschaft im Zusammenhang um Preisbildungs- und kommerzielle Praktiken beim Aids-Medikament Serostim kostet den Konzern 725 Mio USD. Die Rückstellungen sind für Serono einmalig. Es werde keine weiteren Rückstellungen mehr geben, sagte Finanzchef Stuart Grant am Freitag gegenüber AWP.


Zu hohe Preise von US-Grosshändlern
Die US-Hauptfiliale von Serono hatte 2001 Dokumente über das Medikament Serostim bis ins Jahr 1992 zurück den zuständigen US-Behörden abgeliefert. Bei den Ermittlungen, die auch andere Pharmaunternehmen betreffen, geht es um zu hohe Preise von US-Grosshändlern. Die Staatsanwaltschaft untersucht zudem auch kommerzielle Praktiken.


Geld zwischen Apotheke und Patient geteilt
Dabei hatten Apotheken offenbar das verschriebene Medikament nicht wirklich ausgeliefert. Die Rezepte für die Kostenerstattung wurde aber bei den staatlichen Krankenkassen Medicare et Medicaid zur Kostenrückerstattung eingereicht. Anschliessend wurde das Geld zwischen Apotheke und Patient geteilt, lautet der Vorwurf. Serono habe bei den Ermittlungen kooperiert und werde dies auch in Zukunft tun, heisst es in der Mitteilung vom Freitag. «Abgesehen von diesem Sonderaufwand entspricht das Resultat des ersten Quartals unseren Zielvorgaben», erklärte Grant.


Serono-Medikament auf historischem Höchststand
Für die Umsatzsteigerung ist gemäss Communiqué vor allem der nach wie vor steigende Absatz des Multiple Sklerose-Medikaments Rebif in den USA verantwortlich. Der Absatz des Serono-Medikaments befindet sich dort auf einem historischen Höchststand.


Ernesto Bertarelli rechnet mit Verkaufszuwachs
«Serono hält an seinen Zielen für laufende Geschäftsjahr fest», erklärte der Chef des Unternehmens, Ernesto Bertarelli. Für 2005 rechnet Serono mit einem Zuwachs der Produkteverkäufe um 10 bis 15%.


Die Serono-Aktien standen am Freitagmorgen deutlich unter Druck. (awp/mc/ab)

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