SNB erhöht Libor-Zielband um 25 Basispunkte auf 2,25 bis 3,25 Prozent

Sie ziele aber auf eine Entspannung am Geldmarkt hin und strebe einen Libor von rund 2,75% an, teilte die SNB am Donnerstag im Anschluss an ihre geldpolitische Lagebeurteilung mit. Der 3-Mte-Libor hatte sich zuletzt bis auf 2,90% erhöht.

Achter Zinsschritt in Folge
Damit führt das SNB-Direktorium den Prozess der Zinserhöhungen mit ihrem achten Zinsschritt in Folge fort. Seit Dezember 2005 hat die SNB die Zinsen anlässlich ihrer vierteljährlichen Lagebeurteilung jeweils um 25 BP angehoben, dies nach einer 15-monatigen Phase konstanter Leitzinsen davor. Analysten waren sich im Vorfeld für einmal nicht einig, ob die SNB die Zinsen erhöhen oder angesichts der Finanzmarktkrise auf eine Anhebung verzichten würde.

Wirtschaftliche Entwicklung entspreche den Erwartungen
Trotz der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten entspreche die wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz nach wie vor den Erwartungen, auch wenn die `Risiken eher nach unten` gerichtet seien, so die SNB in ihrem Statement. Für 2007 rechnet sie weiterhin mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandprodukts von `gegen 2,5%`. Für nächstes Jahr dürfte die Dynamik ihrer Meinung nach `etwas nachlassen`. Die Einschätzung der Konjunkturlage und der Inflationsaussichten sei aufgrund der internationalen Kreditkrise unsicherer geworden.

Kaum Auswirkungen auf Inflationsaussichten
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten `bis anhin kaum Auswirkungen auf die Inflationsaussichten` gezeigt, meint die SNB. Diese hätten sich aber aufgrund der guten Wirtschaftsentwicklung, eines weiterhin hohen Erdölpreises und eines tiefen Franken- Wechselkurses `leicht verschlechtert`.

Durchschnittliche Jahresteuerung von 0,6 Prozent erwartet
Unter der Annahme eines Dreimonats-Libors von 2,75% rechnet die Nationalbank für 2007 mit einer durchschnittlichen Jahresteuerung von 0,6%, für 2008 mit einer solchen von 1,5% und für 2009 mit 1,8%. Die prognostizierte Inflation steige somit weiterhin, wenn auch nur leicht, an. «Die Nationalbank beobachtet angesichts der Unsicherheiten an den Finanzmärkten die weitere Entwicklung der internationalen Konjunktur, des Erdölpreises und des Wechselkurses genau, um ihre Wirkungen auf die Inflationsaussichten zu beurteilen», heisst es im Statement der SNB. (awp/mc/ar)

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