Springer: Bundeskartellamt untersagt Erwerb von ProSiebenSat1

Das Kartellamt hatte in mehreren Zwischenbescheiden eine Untersagung der Fusion in Aussicht gestellt. Bei einer Übernahme des grössten deutschen TV-Senders würde Springer eine marktbeherrschende Stellung im Lesermarkt für Boulevardzeitungen und dem TV- Werbemarkt erlangen, hiess es. Das Kartellamt wollte am Dienstag offiziell seine Entscheidung bekannt geben.


Ausnahmegenehminung für die Fusion?
Springer hat nun die Option, vor Gericht zu ziehen oder beim Bundeswirtschaftsminister eine Ausnahmegenehminung für die Fusion beantragen. Bereits mehrere Unionspolitiker hatten sich für eine Ministererlaubnis ausgesprochen. Das Kartellamt hatte Zugeständnisse Springers ausgeschlagen. Europas grösstes Zeitungshaus zunächst den Verkauf seiner Programm- und Familienzeitschriften angeboten. Anschliessend hatte sich Springer zum Verzicht auf den Sender ProSieben bereit erklärt. Das Kartellamt hatte diese Lösung prinzipell begrüsst, jedoch gefordert, dass Springer den Sender vor einer Übernahme der Gruppe verkauft. Das hatte Springer abgelehnt. Springer hatte am 5. Augst 2005 den milliardenschweren Kauf des TV-Konzerns von einer Investorengruppe um den Amerikaner Haim Saban angekündigt. (awp/mc/th)

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