Stresstests bei 14 deutschen Banken

Getestet werden auch die Landesbanken von Baden-Württemberg, Hessen-Thüringen, Berlin, die NordLB, WestLB und HSH Nordbank sowie die Postbank , die DZ Bank, die Deka Bank und die WGZ Bank. EU-weit sind 91 Banken von den Stresstests betroffen. Den Prüfern zufolge machen sie 65 Prozent des Bankensektors aus. 


Schäuble erwartet «keine Turbulenzen» aus Belastungstests
Die Ergebnisse der sogenannten Stresstests sollen der Mitteilung zufolge am 23. Juli bekannt gegeben werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erklärte, er erwarte keine neuen Turbulenzen aus den Belastungstests für deutsche Banken. «Meine Überzeugung ist: Die Folgen, die sich für Deutschland ergeben, werden beherrschbar sein», sagte er. Medien hatten bereits berichtet, in Deutschland hätten die Deutsche Bank sowie die Commerzbank und die BayernLB den Test bestanden.


Institute befinden selber über Veröffentlichung
Mit den Banken-Stresstests wird untersucht, ob ein Institut auch bei negativen Marktentwicklungen oder Konjunktureinbrüchen überlebensfähig ist. Die Tests sollen für mehr Transparenz sorgen und Spekulation an den Märkten eindämmen. Zwar können die Institute selbst entscheiden, ob sie einer Veröffentlichung der Ergebnisse zustimmen. Um negativen Spekulationen vorzubeugen, dürften die Institute aber ihre Zustimmung kaum verweigern, hiess es in Finanzkreisen.


SNB bei Stresstests in engem Kontakt mit EU
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht bei den Stresstests für Banken in engem Kontakt mit Vertretern der Europäischen Union (EU). Wie die SNB am Donnerstag mitteilte, werden ohne eine sorgfältige Koordinierung mit der EU keine Daten zu den schweizerischen Grossbanken UBS und Credit Suisse veröffentlicht. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) führe regelmässig Stresstests zusammen mit der SNB durch. Dabei werde geprüft, welche Verluste im Falle eines erheblichen wirtschaftlichen Abschwungs auftreten würden, hiess es von der SNB weiter


Veröffentlichung der CH-Ergebnisse noch offen
Die SNB und die FINMA haben bisher nicht darüber entschieden, ob Ergebnisse der schweizerischen Stresstests veröffentlicht werden. Sollte man sich aber dafür entscheiden, würde dies in enger Abstimmung mit der EU geschehen. Die Ergebnisse der Belastungstests von rund 100 europäischen Banken sollen nach Angaben der französischen Finanzministerin Christine Lagarde voraussichtlich am 23. Juli bekannt gegeben werden. Die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied wird wahrscheinlich Untersuchungsergebnisse einer Expertenkommission des Landes vorlegen. Bei einer Studie, an der Mitglieder der SNB und FINMA mitgearbeitet haben, wurde der Ausfall einer oder der beiden schweizerischen Grossbanken untersucht.


«Strenges Stressszenario»
Im April hatte die Kommission ein Bündel an Massnahmen die Liquiditätsanforderungen für die grossen Banken des Landes verschärft. Kernelement des neuen Liquiditätsregimes ist dabei ein durch FINMA und SNB definiertes «strenges Stressszenario». Dieses Szenario umfasse eine allgemeine Krise auf den Finanzmärkten und gleichzeitig einen Vertrauensverlust der Gläubiger in die Bank. Die neuen Liquiditätsanforderungen verlangen, dass die Banken in der Lage sind – insbesondere durch Haltung einer angemessenen Reserve erstklassiger liquider Aktiven – die in diesem Szenario geschätzten Ausflüsse während mindestens 30 Tagen decken zu können. (awp/mc/ps/34)

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