Swiss Printers: Ringier Print Zofingen baut 74 Stellen ab und lagert 65 aus

Den Abbau von 74 der 630 Stellen begründete Ringier Print Zofingen mit «harter, zunehmend internationaler Konkurrenz und steigenden Überkapazitäten». Der Aargauer Standort solle ‹existenzfähig bleiben›, teilte der Medienkonzern mit. Im hart umkämpften Druckmarkt müsse flexibler reagiert werden können, sagte Ringier-Sprecher Marco Castellaneta. Doppelspurigkeiten zwischen den Druckereien müssten abgebaut werden.


Swiss Printers ist eine Tochtergesellschaft von Ringier, Neue Zürcher Zeitung und der Edipresse Gruppe. Ringier hat mit 58,8% eine Mehrheitsbeteiligung. Swiss Printers erzielt mit 1400 Mitarbeitenden nach eigenen Angaben einen Umsatz von 360 Mio CHF. Druckstandorte sind neben Zofingen auch St. Gallen, Schlieren/ZH, Rotkreuz/LU und Renens/VD.


Reorganisation interner Abläufe
Der Abbau in Zofingen ist gemäss Ringier Print die Folge einer Reorganisation von interen Abläufen und der Stilllegung einer Rollenoffsetmaschine. In Zofingen werden vor allem Zeitschriften, Kataloge und Prospekte in hohen Auflagen gedruckt. Trotz des Stellenabaus will Swiss Printers in Zofingen eine neue, 16-Seiten-Rollenoffsetanlage aufbauen. Die Investition belaufe sich auf eine zweisteillige Millionensumme, sagte Rudolf Lisibach, Geschäftsführer von Swiss Printers, auf Anfrage.


Sozialplan besteht
Der Stellenbbau soll neben Entlassungen durch natürliche Abgänge und durch Frühpensionierungen aufgefangen werden. Ein Sozialplan beinhalte verlängerte Kündigungsfristen, Hilfe bei der Suche nach neuen Jobs sowie eine Härtefallregelung, sagte Lisibach.


Die Mediengewerkschaft comedia forderte, dass möglichst wenige Entlassungen ausgesprochen werden. Erste Gespräche mit der Geschäftsleitung hätten am Dienstag in einem ‹anständigen Rahmen› stattgefunden, sagte Manfred Rütschlin, Regionalsekretär der comedia, auf Anfrage. Gemeinsam mit der Personalkommission würden Lösungen gesucht. Die Konkurrenz in der Druckindustrie sei tatsächlich gross, sagte Rütschlin. Die Maschinen würden moderner und leistungsfähiger.


Weitere Auslagerungen
Ringier Print will in Zofingen zudem 65 Stellen auslagern. Der Support, die Gebäudetechnik und die allgemeinen Dienste sollen von einem externen, noch nicht bestimmten Unternehmen übernommen werden. Auch der Pool der Aushilfen in Druck und Weiterverarbeitung soll von einem externen Unternehmen koordiniert werden. Comedia befürchtet gemäss Rütschlin, dass sich mit der Auslagerung die Arbeitsbedingungen für die Betroffenen verschlechtern werden. Bereits im Januar hatte Riniger Print die Logistik und die Gebäudereinigung ausgelagert. Davon betroffen waren damals 46 Mitarbeitende. (awp/mc/pg)

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