Swiss-Verwaltungsrat neu gewählt

Die noch von 53 Aktionären besuchte Veranstaltung am Donnerstag in der Messe Basel war gleichzeitig die letzte öffentliche Generalversammlung der Swiss, wie Bouw in seiner Begrüssung festhielt. Über 99% des Swiss-Aktienkapitals werden derzeit von der «Air Trust» gehalten, die zum Zweck der Swiss-Übernahme durch Lufthansa gegründet worden ist. Neu in den Swiss-Verwaltungsrat gewählt wurden Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber und der Lufthansa-Verwaltungsrat Klaus Schede. Im Amt verbleiben Jacques Aigrain, Walter Bosch und Rolf Jetzer, der noch am gleichen Tag vom Verwaltungsrat zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Bosch wird Vizepräsident.


Applaus für Bouw
Pieter Bouw, der das Verwaltungsratspräsidium 2001 vor der Umwandlung der Crossair in die Swiss übernommen hatte, wurde mit langem Applaus verabschiedet. In all den stürmischen Zeiten für die Swiss habe der scheidende Präsident nie seine Contenance verloren, sagte Walter Bosch, der sich im Namen des Verwaltungsrats bei Bouw bedankte. Neben Bouw traten auch Claudio Generali, Michael Pieper, Jan Audun Reinas und Peter Siegenthaler aus dem Verwaltungsrat zurück. Mit Generali und Pieper scheiden die letzten Verwaltungsräte aus, die noch unter Firmengründer Moritz Suter im damaligen Crossair- Verwaltungsrat Einsitz genommen hatten. Siegenthaler war 2001 als Vertreter des Bundes in das Gremium gekommen.


Auch künftig Netzwerk Carrier
Der neue Verwaltungsratspräsident Rolf Jetzer erhielt von Bouw symbolisch einen «Joystick» als Steuerknüppel überreicht. Jetzer beteuerte in seiner Rede, dass die Swiss auch nach der Integration in die Lufthansa ihre Eigenständigkeit und ihren «schweizerischen Charakter» behalten werde: «Die Swiss soll eine Airline sein, mit der sich jede Schweizerin und jeder Schweizer identifizieren kann.» Direkte Flugverbindungen zu den wichtigsten Destinationen in Europa und der Welt seien für die Schweiz unabdingbar, betonte Jetzer. Diese könnten vor allem im Interkontinentalbereich nur von einem Netzwerk-Carrier mit eigenen Hub vor Ort angeboten werden. Die Swiss werde auch in Zukunft als Netzwerk Carrier fliegen.


Nebengeräusche von Kleinaktionären
Einige Kleinaktionäre zeigten sich an der Generalversammlung besonders unzufrieden über die vorgesehene Zwangsabfindung der noch verbliebenen Kleinaktionäre. Die neue Swiss-Eigentümerin Air Trust hatte Anfang Monat ein entsprechendes Verfahren am Zivilgericht Basel-Stadt eingeleitet. Das Vorgehen «sei unschweizerisch» und erinnere ihn an das frühere Osteuropa, beklagte sich ein Aktionär: Es schmerze ihn, seine Aktien weggeben zu müssen, die er noch damals bei der Crossair-Gründung erworben habe. Andere Aktionärsvertreter räumten allerdings ein, dass das Vorgehen gesetzeskonform sei. (awp/mc/as)

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