Swisscom: Fixnet und Mobile mit rückläufigem Umsatz

Zwar hätten die Umsatzrückgänge durch einen Anstieg der ADSL-Anschlüsse um knapp 30% und durch Kosteneinsparungen weitgehend aufgefangen werden können, schreibt der Telekomkonzern. Aufgrund der Rückstellungen von 180 Mio CHF für das hängige Interkonnektionsverfahren fällt das Betriebsergebnis dennoch tiefer aus. Ohne diesen «Sondereffekt» hätte sich der Rückgang im EBITDA auf 76 Mio CHF belaufen, so Swisscom.


Anhaltender Konkurrenzkampf setzt Fixnet zu
Für das gesamte Jahr 2006 erwartet Swisscom im Bereich Fixnet wie bereits früher kommuniziert abnehmende Umsätze, insbesondere verursacht durch den Transfer der Internationalen Carrier-Services-Aktivitäten sowie den anhaltenden Konkurrenzkampf. Der EBITDA werde zusätzlich durch die Rückstellung für Interkonnektionsverfahren belastet, heisst es.


Mobile: Tiefere Terminierungsgebühren
Auch für die Mobilesparte, die ebenfalls einen rückläufigen Umsatz (-5,3%) und Betriebsgewinn (-5,1%) ausweist, lautet der Ausblick wie bisher. Für das Gesamtjahr wird ein Rückgang von Umsatz- und EBITDA erwartet. Die Auswirkungen der tieferen Terminierungsgebühren könnten durch die zunehmende Kundenzahl und Umsatzwachstum mit neuen Datendiensten nicht aufgefangen werden, so Swisscom. Die durchschnittliche Nutzung pro Kunde (AMPU) stieg hier zwar auf 124 von 119 Minuten, der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) war mit 65 (VJ 76) CHF jedoch rückläufig (-14,5%).


IT-Services: Höheren Aufwendungen bei der Entwicklung neuer Märkte
Der Umsatz des strategisch bedeutsamen Bereiches IT-Services (Segment «Übrige») wurde – hauptsächlich als Folge des höheren Umsatzes im Bereich Informatik-Outsourcing und der Übernahme von Comit – auf 248 (181) Mio CHF gesteigert. Der EBITDA sank hier aber um 97 Mio CHF. Grund dafür sind wie bekannt die höheren Aufwendungen bei der Entwicklung neuer Märkte sowie der Bildung von Rückstellungen für Vertragsrisiken im Projektgeschäft. Diese Aufwendungen und Vertragsrisiken würden wenige Projekte, die in der starken Wachstumsphase von Swisscom IT Services in den vergangenen Jahren akquiriert wurden, betreffen, schreibt Swisscom.


Vodafone erwägt Verkauf des 25%-Anteils an Swisscom Mobile
Im Bestreben, sich von nicht zum Kernbereich zählenden Aktivitäten zu trennen, könnte die britische Vodafone auch ihren 25%-Anteil an Swisscom Mobile an den Mehrheitseigentümer Swisscom zurückverkaufen. Das «Wall Street Journal Europe» nimmt damit in einem Artikel Spekulationen auf, die bereits zu früherem Zeitpunkt an verschiedener Stelle im Markt die Runde machten. Swisscom habe mit der Vorbereitung des Deals begonnen, ist weiter zu lesen. Vodafone zeige ebenfalls Interesse an einer solchen Transaktion, schreibt das WSJE mit Berufung auf mit der Situation vertraute Quellen. Die laufenden Gespräche, welche sich noch in einer frühen Phase befänden, könnten noch bis zum Jahresende zu einer Transaktion in Höhe von knapp 3 Mrd USD führen, heisst es weiter. Die Swisscom überprüfe die Situation, erklärte ein Sprecher des Telekommunikationsunternehmens gegenüber dem WSJE. (awp/mc/pg)

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