Swisscom kauft 25-%-Anteil von Vodafone an Swisscom Mobile zurück

«Es war attraktiv für die Swisscom, die Transaktion noch in diesem Jahr durchzuführen», sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter in einer Telefonkonferenz. Dadurch könne die Swisscom Dividendenzahlungen in Höhe von rund 300 Mio CHF für 2006 vermeiden, die sie sonst aus dem Gewinn der Mobilfunksparte an Vodafone hätte zahlen müssen.


Flexibler bei Gestaltung von konvergenten Produkten
Zudem könne die Swisscom, die den Kaufpreis von 4,25 Mrd CHF vollständig über Schulden finanzieren wolle, die Fremdmittel noch zu tieferen Zinsen aufnehmen. Denn nach Schloters Einschätzung dürften die Zinsen weiter steigen. Überdies sei die Swisscom viel flexibler bei der Gestaltung von konvergenten Produkten, die Festnetz, Handy, Internet und Fernsehen miteinander verbinden.


Vodafone verkauft mit Verlust
Vodafone holt damit weniger Geld aus dem Verkauf, als es einst ausgegeben hatte. Die Briten hatten im März 2001 die 25 Prozent an Swisscom Mobile für 4,5 Mrd CHF erworben.


Kooperationsvertrag mit Laufzeit von fünf Jahren
Die erfolgreiche Partnerschaft von Swisscom und dem britischen Mobilfunkriesen werde auch nach dem Rückkauf weitergeführt. Dazu hätten beide Konzerne einen Kooperationsvertrag geschlossen, der den bisherigen Vereinbarungen entspreche. Die Swisscom werde Lizenzgebühren an Vodafone entrichten, die mit dem derzeitigen Niveau vergleichbar seien. Der Vertrag habe eine Laufzeit von fünf Jahren und eine Option zur Verlängerung um jeweils zwei Jahre. Damit wird die Swisscom auch künftig von den günstigeren Einkaufskonditionen profitieren und Zugang zu den Vodafone-Produkten erhalten. Das Handyportal «Vodafone live» und Vodafone World fürs Telefonieren im Ausland würden unverändert angeboten.


Reingewinn steigt um jährlich 180 Mio. Franken
Auch die Aktionäre der Swisscom können sich freuen. Weil der Konzern für 2006 keine Dividende mehr an Vodafone zahlt, dürfte nach Abzug der Zinskosten für die Schulden der Reingewinn ab 2007 um 180 Mio CHF jährlich steigen. Die Swisscom werde ihre Ausschüttungspolitik unverändert weiterführen.


EBITDA von 3,9 Mrd. Franken für 2007 erwartet
Für 2007 erwartet der Konzern einen Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 3,9 Mrd CHF. Dazu werde Swisscom Mobile 1,8 Mrd CHF beitragen, hiess es weiter. Der Umsatz dürfte mehr oder weniger auf dem Niveau von 2006 ausfallen, sagte Schloter. Für das zu Ende gehende Jahr hat der Konzern einen Umsatz von 9,5 Mrd CHF geplant. (awp/mc/pg)

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