Swissmetal: Abbau von 120 Stellen – Unia empört

Die UMS Schweizerische Metallwerke Holding AG (Swissmetal) will den Stellenabbau bereits in den «nächsten zwei bis drei Monaten» umsetzen, wie der Konzern am Donnerstag bekannt gab. Dieser Schritt sei «unvermeidbar». Da es sich um eine Massenentlassung handle, sei ein Konsultationsverfahren eröffnet worden.


Wesentliche Aufträge gingen verloren
Begründet wird dieser Schritt mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der seit über zwei Wochen anhaltenden «Arbeitsverweigerung und weiterer widerrechtlicher Aktionen». Dadurch seien dem Standort Reconvilier bereits wesentliche Aufträge verloren gegangen.


Unia: Reconvilier soll geschlossen werden
«Swissmetal setzt alles daran, den Arbeitskonflikt eskalieren zu lassen und den Standort Reconvilier zu zerschlagen», sagte Unia-Co-Präsident Renzo Ambrosetti. Selbst der Verwaltungsrat habe durchblicken lassen, dass mittelfristig die gesamte Produktion in Reconvilier geschlossen werden solle.


Swissmetal: Reconvilier bleibe bestehen
Dem widerspricht Swissmetal vehement. «Diese Behauptung ist falsch. Swissmetal steht zum Produktionsstandort Reconvilier», erklärte Swissmetal-Manager Sam Furrer gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Reconvilier bleibe als Kompetenz- und Distributionszentrum bestehen.


Branchenkonjunktur deutlich belebt
Die Leitung der Swissmetal bedauert in der Mitteilung die gegenwärtige Situation. Insbesondere, weil sich die Branchenkonjunktur seit Jahresbeginn deutlich belebt habe. Das Werk Dornach SO verzeichne bereits eine steigende Auslastung und prüfe den Aufbau weiterer Schichten, schreibt Swissmetal.


Konstruktive Gespräche in weiter Ferne
Die Fronten sind verhärtet und konstruktive Gespräche in weite Ferne gerückt. Das soll sich mit Hilfe von Bundesrat Joseph Deiss nun ändern. Der Wirtschaftsminister wollte sich am Donnerstagnachmittag zuerst mit der Unia und Betriebskommissionen treffen, anschliessend war ein Gespräch mit der Swissmetal-Leitung geplant.


Anführer mit Durchhalteparolen
Der Streik dauert bereits die dritte Woche an. In der Hoffnung auf ein Verhandlungsangebot des Verwaltungsrates richteten die Anführer der Arbeitsniederlegung derweil Durchhalteparolen an die Streikenden.


Eine Partei muss nachgeben
Der Streik beginne lang zu werden, aber «wir müssen geduldig bleiben, auch wenn einige sich langsam langweilen oder Angst bekommen», sagten Gewerkschafter. Die Streikenden fordern konkrete Garantien für den Fortbestand des Standorts im Berner Jura. Swissmetal will aber erst dann verhandeln, wenn der Streik beendet wird. (awp/mc/ab)

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