Telefónica gibt sich nach Krisenjahr optimistisch für 2010

Beide Werte entsprachen den Markterwartungen. Der Nettogewinn stieg dagegen um 2,4 Prozent auf 7,78 Milliarden Euro oder 1,71 Euro je Aktie – etwas weniger als prognostiziert. Das im EuroStoxx 50 notierte Papier legte im frühen Handel um 1,5 Prozent zu und übertraf damit die allgemeine Marktentwicklung.


Schwäche in Europa drückt auf Bilanz
Die Schwäche auf den europäischen Märkten schlug sich wie erwartet in den Bilanzdaten für das vergangene Jahr nieder. Den Umsatzrückgang in Europa konnte das Unternehmen nur teilweise mit dem Geschäft in Lateinamerika kompensieren. Konzernweit fielen die Erlöse um 2,1 Prozent auf 56,73 Milliarden Euro. Während der Umsatz in Lateinamerika um 3,7 Prozent stieg, sackte er in Spanien und im restlichen Europa jeweils um 5,4 Prozent ab. Lateinamerika trug 40,5 Prozent zu den Erlösen bei, Spanien 34,7 und das restliche Europa 23,9 Prozent.


Kundenbasis um 5,1 Prozent ausgebaut
Der operative Gewinn vor Abschreibungen (OIBDA) ging konzernweit um 1,4 Prozent auf 22,60 Milliarden Euro zurück. Das Unternehmen hat 2009 seine Kundenbasis um 5,1 Prozent auf rund 265 Millionen ausgebaut. Die Steigerungsraten lagen im Mobilfunk bei 7,4 Prozent, in der Sparte Breitband bei 8,2 Prozent und im Bezahlfernsehen bei 9,8 Prozent. Telefónica ist in Deutschland unter anderem mit dem Mobilfunkanbieter O2 vertreten und hat vor kurzem den DSL-Anbieter Hansenet übernommen.


EPS-Prgnose für 2010 bestätigt
Telefónica bestätigte zudem die Prognose von 2,10 Euro für den Gewinn je Aktie (EPS) im laufenden Jahr. Die Erlöse sollen um 1 bis 4 Prozent, das Ergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) um 1 bis 3 Prozent zulegen. Als Basis für die Wachstumsziele legte Telefónica einen konsolidierten Umsatz von 56,41 Milliarden Euro für 2009 zugrunde sowie ein OIBDA von 22,34 Milliarden Euro. Diese Werte lassen das Ergebnis von Telyco Morocco sowie Kapitalerträge und Abschreibungen von Medi Telecom ausser Acht. Auch die von der Hyperinflation in Venezuela geprägten Bilanzdaten blieben – wie 2009 schon – unberücksichtigt. Eingeschlossen sind dagegen zehn Monate Bilanz der ab Anfang März konsolidierten neuen Töchter Hansenet in Deutschland und Jajah in den USA.


Auch mittelfristige Dividendenziele bekräftigt
Gleichzeitig bekräftigte der Telekomkonzern seine mittelfristigen Dividendenziele. So sollen 2009 1,15 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Für 2010 sind 1,40 Euro geplant und bis 2012 soll die Dividende auf mindestens 1,75 Euro steigen.


Telefónica-Tochter Q2 legt bei Kundenzahl deutlich zu
Das Mobilfunkunternehmen Q2 hat auf dem hartumkämpften deutschen Markt im vergangenen Jahr weiter zugelegt. Die Zahl der Mobilfunkkunden wuchs um 9,2 auf 15,5 Millionen, wie die deutsche Tochter des spanischen Konzerns Telefónica am Freitag in München mitteilte. Der gesamte Umsatz stieg verglichen mit 2008 um 4,2 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis des viertgrössten Anbieters auf dem deutschen Mobilfunkmarkt legte im vergangenen Jahr um 19,3 Prozent auf 918 Millionen Euro zu.


O2-Wachstum über Gesamtmarkt
Damit sei O2 schneller gewachsen als der Gesamtmarkt, sagte Finanzvorstand André Krause bei der Vorstellung der Zahlen. Eine Prognose für das laufende Jahr gab er allerdings nicht ab. Einen Rückgang musste das Unternehmen beim durchschnittlichen Monatsumsatz pro Kunden (ARPU) verbuchen. Im Jahresschnitt sank der Wert um knapp 10 Prozent auf 15,60 Euro verglichen mit 2008. Grund sei unter anderem der Wechsel von Kunden in günstigere Tarife gewesen. (awp/mc/ps/05) 

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