Telekom-Chef will «harte Konsequenzen» aus Bespitzelungsaffäre ziehen

Dies sagte Obermann der «Bild»-Zeitung (Montag). «Fälle von Fehlverhalten müssen aufgeklärt werden und harte Konsequenzen nach sich ziehen.» Zugleich versicherte Obermann den Telekom-Kunden, dass deren Daten sicher seien.


Altlast
Obermann muss sich einer riesigen Bespitzelungsaffäre aus der Ära seines Vorgängers Kai-Uwe Ricke auseinandersetzen. Die Telekom hat bereits eingestanden, dass es beim Bonner Telefonriesen mehr als ein Jahr lang «Fälle von missbräuchlicher Nutzung von Verbindungsdaten» gegeben hat. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» soll es dabei um Kontakte von Managern und Aufsichtsräten zu Journalisten gegangen sein. Die Telekom hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Ein Ermittlungsverfahren gibt es noch nicht.


Regierung fordert Aufklärung
Die Bundesregierung hat eine zügige Aufklärung der Telekom-Bespitzelungsaffäre gefordert und zugleich Konzernchef René Obermann den Rücken gestärkt. «Wenn sich diese Vorwürfe bewahrheiten, ist das ein schwerer Vertrauensverlust, der umgehend aufgeklärt werden muss», sagte der Sprecher von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) am Montag in Berlin.


Vertrauen in Obermann
Der Bund begrüsse alle von der Telekom in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft angestossenen Massnahmen. Obermann habe Steinbrück in einem Telefonat informiert, dass die Staatsanwaltschaft Bonn eingeschaltet worden sei. Bei der Aufklärung der Affäre geniesst der Telekom-Chef die Rückendeckung des staatlichen Grossaktionärs: «Es gibt überhaupt gar keinen Anlass für uns, dass Vertrauen gegenüber Herrn Obermann infrage zu stellen.» (awp/mc/ps)

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