Telekomliberalisierung hat Preiszerfall gebracht

«Die grössten Preisreduktionen gab es im Festnetz in den ersten drei Jahren nach der Liberalisierung. Danach stabilisierten sich die Preise oder sanken nur noch langsam», teilte der Internetvergleichsdienst Comparis mit. Kostete 1997 bei der Swisscom eine Gesprächsminute nach Deutschland noch 75 Rappen, so verlangt sie dafür seit dem Jahr 2000 unverändert 12 Rappen. Bei Billiganbieter ist die Gesprächsminute gar für 3 Rappen zu haben.


5 Rappen statt 3,41 Franken pro Minute
Noch grösser ist die Differenz gemäss Comparis am Beispiel Peru: Der Preis für eine Gesprächsminute sank in den letzten zehn Jahren von 3,41 CHF auf 5 Rappen. «Dies bedeutet für gewisse Auslandsgespräche eine Preissenkung von 99% seit der Liberalisierung», stellte Comparis-Telekomexperte Ralf Beyeler fest.


Handytarife ebenfalls auf Talfahrt
Die Handytarife sind ebenfalls auf Talfahrt gegangen, allerdings in mehreren Preisrutschen. So sind die Mobilfunkpreise zwischen 1998 und 2001 kräftig gesunken, stagnierten danach aber bis 2005. Damals mischten die Einführung des Stundentarifs und der Einstieg von Migros und Coop in den Mobilfunk mit Prepaidangeboten den Markt auf. Alleine im Jahr 2005 hätten sich die Prepaidtarife von rund 70 Rappen pro Minute auf 35 Rappen halbiert, stellte Beyeler fest. Mittlerweile seien sie bis auf 24 Rappen gesunken.


Branche verdient trotzdem mehr
Trotz des Preiszerfalls hat die Branche insgesamt mehr verdient. Der Betriebsgewinn der Telekomfirmen stieg zwischen 1998 und 2006 von 2,37 Mrd auf 2,9 Mrd CHF, wie aus der den provisorischen Zahlen der Fernmeldestatistik 2006 hervorgeht.


Gesprächsvolumen bleibt relativ stabil
Das Gesprächsvolumen ist übers Ganze gesehen relativ stabil geblieben. 1999 wurden am Telefon 24,5 Mrd Minuten gequatscht. 2006 waren es 25,1 Mrd Minuten. Der Löwenanteil findet nach wie vor auf dem Festnetz statt. Das Handy hat allerdings massiv aufgeholt. So nahm die Gesprächsdauer auf dem Festnetz im Vergleichszeitraum von 22 Mrd auf 18 Mrd Minuten ab. Derweil stieg die Gesprächsdauer auf dem Handy von 2,6 Mrd auf 7,1 Mrd Minuten. (awp/mc/pg)

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