Turnaround: Interim Manager helfen diskret in schweren Zeiten

Eine Bemerkung vorweg: Ist ein Unternehmen erst in die Insolvenzkrise geraten, kann auch der beste Interim Manager nur noch bedingt erfolgreich sein. Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer der butterflymanager GmbH ist als Vermittler von Interim Managern wieder verstärkt mit schwierigen Situationen konfrontiert: «Vor allem für die Nervenbelastung gilt: Je früher das erste Gespräch mit einem Sanierungs-Fachmann gesucht wird, desto besser – und Vorbeugen ist der beste Schutz». In vielen Fällen kann eine Krise abgewendet und eine aktive Umgestaltung und Sanierung mit Fortführung des Unternehmens erreicht werden. Der Einsatz eines Interim Managers lässt sich nach dem zeitlichen Abstand zu einer Insolvenz in drei Phasen gliedern:

1. Insolvenzferne Krisenbewältigung durch ein erfolgreiches Turnaround-Management:
Der Einsatz eines darauf spezialisierten Interim Managers empfiehlt sich, wenn absehbar ist, dass die bisher Verantwortlichen die notwendigen Veränderungen nicht mehr herbeiführen können oder wesentliche Vertrauensbeziehungen, z.B. zu Banken, wichtigen Lieferanten oder Mitarbeitern, belastet sind. Meist ist Interim Management auch die einzige Lösung, wenn sofortige Einsatzfähigkeit sowie spezielles Turnaround-Know-how gefragt sind.

2. Insolvenznahe Sanierung:
Droht eine Insolvenz, ist die Unternehmensführung einerseits gefordert, den rechtlichen Erfordernissen präzise zu entsprechen, und andererseits einen Kurs zu steuern, der eine Insolvenz vermeidet. Dabei sind vor dem Hintergrund der Interessen der unterschiedlichen beteiligten Gruppen (z.B. Gläubiger, Mitarbeiter, Eigentümer) die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren und zu bewerten. Ist ein Sanierungskonzept gefunden, kann ein auf solche Aufgaben spezialisierter Interim Manager diesen konfliktreichen und alle Beteiligten meist auch persönlich belastenden Prozess an verantwortlicher Stelle im Unternehmen übernehmen. Es liegt auf der Hand, dass ein Sanierungsexperte, der schon mehrere Male ähnliche Situationen erfolgreich gelöst hat, wesentlich sachlicher, objektiver, konstruktiver und auch schneller in der Durchführung sein wird. Er wird auch in der Regel bessere Verhandlungsergebnisse (z.B. teilweisen Forderungsverzicht von Lieferanten oder Zugeständnisse der Belegschaftsvertreter) erzielen können, als ein Management, welches für die schwierige Situation verantwortlich ist – und nun zum ersten Mal mit einer solchen Aufgabe konfrontiert wird.

3. Fortführung nach Stellung des Insolvenzantrages:
Ein Insolvenzverwalter muss nicht automatisch ein insolvent gewordenes Unternehmen schließen. So kann er sich dort, wo er entsprechendes Potential sieht, für eine Erhaltung bzw. Fortführung des Unternehmens entscheiden, z.B. durch übertragende Sanierung, Eigensanierung oder intelligente (Teil-) Liquidation. Dies führt in vielen Fällen zu besseren Konditionen für die Gläubiger und zum partiellen Erhalt von Arbeitsplätzen. Je nach Anforderungen kann hier ein Interim Manager zum Einsatz kommen und den Insolvenzverwalter in der operativen Umsetzung seiner Aufgabe entlasten. Der große Vorteil eines Interim Managers liegt darin, dass das Unternehmen genau das Know-how bekommt, was es für diese Phase braucht. Viele Dinge sind für einen Interim Manager einfacher, weil er keine Vergangenheit und auch keine Zukunft im Unternehmen hat. Er braucht somit keine falschen Rücksichten zu nehmen und kann sich voll auf seine Aufgabe konzentrieren.

(Butterflymanager/mc/hfu)

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