UBS sucht nach Lösungen für US-Geschäft

So habe die UBS einerseits im vergangenen Jahr mit Morgan Stanley Gespräche über den Verkauf ihres US-Broker-Geschäftes geführt. Damit habe die Grossbank ihre Bereitschaft signalisiert, schwerwiegende Massnahmen einleiten zu wollen, um die Auswirkungen der Finanzkrise zu dämpfen, berichtet die «Financial Times» (FT) unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Der Schritt werfe Fragen zur Strategie der Grossbank auf. Es könnte sich um Vorgespräche gehandelt haben, die kaum weiter geführt werden dürften, schreibt die FT weiter. UBS und Morgan Stanley hätten keine Kommentare zu den Gesprächen abgeben wollen, hiess es.


Joint-Ventrue mit Wachovia Securities?
Für die US-Vermögensverwaltung evaluiere die UBS ein Joint Venture mit Wachovia Securities. Der «New York Post» zufolge befinden sich die Gespräche noch in einem sehr frühen Stadium, berief sich das Blatt auf informierte Kreise. Eine solche Kombination würde 8’000 Retailbroker der UBS und 16’000 Finanzberater von Wachovia unter einem Dach zusammenführen. Allerdings habe Wachovia bereits vor sechs Jahren eine ähnliche Partnerschaft mit Prudential Securities vereinbart. Die Materialisierung der UBS-Pläne sei daher keineswegs sicher, schreibt das Blatt weiter. Prudential hält 38% an Wachovia Securities. Keine der Banken wollte zum Sachverhalt eine Stellungnahme abgeben.


Dreh- und Angelpunkt des US-Geschäfts
Der aus der Akquisition von Paine Webber stammende Bereich mit 25’000 Angestellten ist Dreh- und Angelpunkt der UBS in den USA. Die Onshore-Vermögensverwaltung macht zu wenig Gewinn und leidet nun unter den Steuerermittlungen der Behörden. Das Investment Banking schrieb bis vor kurzem hohe Verluste.


US-Steuerbehörden weiten Untersuchung gegen US-Tochter aus
Wie die «New York Times» berichtet, haben di e amerikanischen Steuerbehörden ihre Untersuchungen gegen die US-Tochter der Grossbank UBS einem Zeitungsbericht zufolge ausgeweitet. Über die bisher geprüften Fälle von möglichem Steuerbetrug bei bis zu rund 20’000 vermögenden US-Kunden hinaus würden nun auch gewöhnliche Konten unter die Lupe genommen. In allen Fällen gehe es um US-Bürger, die im Ausland arbeiteten, berichtete die «New York Times». Weder die Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) noch die UBS wollten der Zeitung zufolge zu dem Bericht Stellung nehmen. Die UBS sei mit dem Justizministerium im Gespräch, so das Blatt.


Bei den bisherigen Fällen vermögender Kunden soll es um womöglich nicht korrekt versteuerte Werte von 20 Mrd USD gehen. Der Steuerverlust liege bei rund 300 Mio USD pro Jahr. Im Ausland arbeitende US-Bürger müssen ihren Steuerbehörden in der Heimat in der Regel Angaben über ihr Einkommen und Vermögen sowie gezahlte Steuern machen.  (awp/mc/pg/01)

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