Unaxis-GV: Erste Runde geht an Gründerfamilie – Victory vor Gegenschlag

Die österreichische Beteiligungsgesellschaft um die beiden Industriellen Mirko Kovats und Ronny Pecik verlangen baldmöglichst eine ausserordentliche Generalversammlung. Die Beschlüsse der ordentlichen Generalversammlung vom Dienstag sollen dann für ungültig erklärt werden.


Victory hat  ihren Anteil auf 34,04 Prozent erhöht.
«Ich komme wieder», sagte Pecik am Dienstag vor den rund 775 Aktionärinnen und Aktionären im Luzerner Kultur- und Kongresshaus (KKL). Vertreten waren 52% der Stimmen.  Victory konnte an der Generalversammlung (GV) lediglich mit 16,4% ihrer Stimmen abstimmen, weil sie bis zum Anmeldeschluss zur GV erst über diese Anzahl Aktien verfügt hatte. Seither hat Victory aber ihren Anteil auf 34,04% erhöht. Damit hat sich Victory aber auch gleich einer statutarischen Änderung enthoben, die am Dienstag von den Aktionären gegen den Willen der Österreicher angenommen worden ist.


Neuer Regelung muss sich Victory nicht beugen
Neu müssen Aktionäre, deren Anteil grösster ist als ein Drittel, wie üblich allen anderen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Das hätte Victory neben den bereits investierten 720 Mio CHF weitere rund 1,5 Mrd CHF gekostet. Weil aber Victory ihren Anteil bereits vor der Generalversammlung aufgestockt hat, muss sie sich der neuen Regelung nicht beugen.


«Management und Verwaltungsrat hätten versagt»
Victory wolle den Technologiekonzern in eine neue Zukunft führen. Das Management und der Verwaltungsrat hätten versagt, sagte Mirko Kovats. Die beiden Geschäftsmänner verlangen den Rücktritt des ganzen Verwaltungsrates. Präsident Willy Kissling stellte sich ohnehin nicht zur Wiederwahl. Dass die restlichen Mitglieder nicht schon am Dienstag zurückgetreten seien, verstehe er nicht, sagte Kovats. Man könne sich ja jetzt schon vorstellen, wie es an einer ausserordentlichen Generalversammlung in ein paar Wochen ausschaue.


Gründerfamilie Anda-Bührle stellte sich hinter VR
Die Gründerfamilie Anda-Bührle stellte sich mit ihrer Familienstiftung Ihag hinter den Verwaltungsrat. Das Gremium müsse unabhängig bleiben, sagte Bernhard Müller namens der Ihag. Nur so könne gewährleistet werden, dass Entscheide im Interesse des Unternehmens und nicht von Einzelaktionären gefällt werden. Die Ihag besitzt 21% an der ehemaligen Oerlikon-Bührle.


Saurer-Chef Heinrich Fischer in VR gewählt
Die Aktionäre wählten Saurer-Chef Heinrich Fischer in den Verwaltungsrat. DaimlerChrysler-Manager Andreas Renschler habe seine Kandidatur zurückgezogen. Neben Kissling stellte sich Pius Beschera nicht zur Wiederwahl. Victory portierte vier Personen, darunter Mirko Kovats selber.
 
Nennwertrückzahlung zugestimmt
Auch einer Nennwertrückzahlung stimmten die Aktionäre zu. Die Aktionäre erhalten so 14 CHF pro Aktie. Victory stellte sich gegen den Antrag mit der Begründung, dass dem Unternehmen Substanz entzogen werde.


Datum für ausserordentliche Generalversammlung
Der neue Verwaltungsratspräsident Markus Rauh kündige an, dass das Datum der ausserordentlichen Generalversammlung möglichst bald bekannt gegeben werden soll. (awp/mc/gh)

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