US-Ausblick: Etwas schwächer – Skepsis über Aktion der Zentralbanken

Die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Lehman Brothers würden unterdessen als neuer Hinweis auf die Situation im Bankensektor gewertet. Konjunkturdaten gaben unterdessen Aufschluss über die wirtschaftliche Situation in den USA: Die Einzelhandelsumsätze steigen im November deutlich stärker als erwartet, allerdings waren auch die Erzeugerpreise deutlich stärker als erwartet gestiegen.


Der Future auf den S&P-500-Index verlor gegen 14.45 Uhr 0,59 Prozent auf 1.481,50 Punkte. Am Mittwoch war der marktbreite Index um 0,61 Prozent auf 1.486,59 Zähler gestiegen. Der Future auf den Dow Jones Industrial gab 0,44 Prozent auf 13.441 Zähler ab. Der US-Leitindex hatte am Vortag 0,31 Prozent auf 13.473,90 Punkte zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,76 Prozent auf 2.091,75 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex war in der vorangegangenen Handelssitzung 0,85 Prozent auf 2.101,36 Zähler gestiegen.


Lehman Brothers hatte im vierten Quartal die Belastungen aus der Subprime-Krise begrenzt und dank eines starken Investmentbankings einen geringeren Gewinnrückgang verbucht als erwartet. Mit einem Quartalsgewinn von 1,54 Dollar je Aktie lag Lehman über den 1,43 Dollar, die von Thomson Financial befragte Experten erwartet hatten. Die Erträge sanken auf 4,39 (4,53) Milliarden Dollar. Die Titel zeigten sich im vorbörslichen Handel knapp behauptet. Die Konkurrenten Goldman Sachs , Bear Stearns Companies und Morgan Stanley werden ihre Zahlen nächste Woche vorlegen.


Costco Wholesale hatte seinen Gewinn im ersten Quartal gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten getroffen. Der Grosshändler verbuchte ein Nettoeinkommen von 262 Millionen Dollar oder 0,59 Dollar je Aktie. Honeywell International bestätigte unterdessen seine Prognose für 2007. Der US-Mischkonzern will im kommenden Geschäftsjahr bei einem Umsatzanstieg auf 36,1 bis 36,7 Milliarden Dollar den Gewinn prozentual zweistellig steigern.


Washington Mutual gerieten bereits vorbörslich unter Druck. Die Bank of America hatte die Titel von «Neutral» auf «Sell» gesenkt und das Kursziel von 24 auf 13 Dollar gesenkt. Die Kapitalerhöhung dürfte nicht die letzte verwässernde Aktion gewesen sein, hiess es darin. Abschreibungen durch steigende Kreditkosen und geringere Gewinne dürften den Kurs der Aktie im vierten Quartal und 2008 belasten.


Aktien von Biogen Idec sackten im vorbörslichen Handel erneut deutlich ab. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte seine im Oktober begonnene Suche nach einem Käufer aufgegeben. Nach Ansicht von Cowen & Co. Analyst Eric Schmidt hat der in den vergangenen Wochen kräftig gestiegene Aktienkurs potenzielle Kaufinteressenten abgeschreckt.


Aktien von United Technologies könnten durch Nachrichten von einem Analystentag bewegt werden. Es wird erwartet, dass das Unternehmen seinen Ausblick für den Gewinn je Aktie für 2008 bestätigt. Goldman-Sachs-Analyst Deane M. Dray rechnet damit, dass United Technologies seine Prognose mit einem Gewinnwachstum von 10 bis 14 Prozent je Aktie bestätigt.


QUALCOMM gaben vorbörslich nach. Ein US-Gericht hatte entschieden, dass bestimmte Mobiltelefone von Nokia Patente des US-Unternehmens nicht verletzen. Qualcomm hatte im Juni 2006 Beschwerde bei der US-Kartellbehörde gegen den finnischen Handyhersteller eingelegt. Ausserdem hatte Merrill Lynch die Aktien von «Buy» auf «Neutral» gesenkt. (awp/mc/gh)

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