US-Ausblick: Freundlich trotz Arbeitsmarktdaten – Übernahmen

Die Arbeitsmartkdaten dämpften die Euphorie vor Handelsbeginn allerdings wieder etwas. Die Arbeitslosenquote war im Januar zwar wie erwartet gesunken, allerdings ging auch die Beschäftigtenzahl überraschend zurück. Die Stundenlöhne stiegen hingegen schwächer als erwartet. Der Markt dürfte auf die schwachen Daten allerdings wieder mit neue Erwartungen an die US-Notenbank reagieren, sagten Börsianer.


Der Future auf den Dow Jones Industrial Average (DJIA) stieg gegen 14.45 Uhr um 0,33 Prozent auf 12.655 Punkten. Der Leitindex hatte am Donnerstag 1,67 Prozent auf 12.650,36 Zähler zugelegt. Der Future auf den S&P-500-Index gewann 0,09 Prozent auf 1.380,75 Zähler. Der marktbreite Index hatte tags zuvor 1,68 Prozent höher bei 1.378,55 Punkten geschlossen. Der Future auf den NASDAQ 100 legte um 0,65 Prozent auf 1.859,75 Zähler zu. Das technologielastige Börsenbarometer war am Donnerstag mit plus 1,82 Prozent bei 1.841,42 Zählern aus dem Handel gegangen.


Microsoft überraschte vor Handelsbeginn mit einem Übernahmeangebot für Yahoo!. Der Software-Primus will den Internetdienstleister für 31 Dollar je Aktie übernehmen – ein Gesamtwert von etwa 44,6 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Aufschlag von fast 62 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag. Beachtlich, kommentierte ein Händler und deute daraufhin, dass der Deal schon vor längerer Zeit eingetütet worden sei. Den Angaben zufolge will Microsoft halb in Aktien und halb in bar bezahlen. Das Softwareunternehmen sieht Synergien von mindestens 1 Milliarde Dollar und will den Kauf im zweiten Halbjahr 2008 abschliessen. Yahoo! will das Angebot prüfen, aber weiterhin den langfristigen Shareholder Value im Blick behalten. Während Yahoo!-Titel vorbörslich um mehr als 50 Prozent zulegten, gaben die Titel von Microsoft nach.


Aktien von Google rutschten unterdessen vorbörslich um sieben Prozent ab. Der weltgrösste Suchmaschinenbetreiber hatte im Schlussquartal 2007 seinen Gewinn zwar kräftig gesteigert, aber dennoch die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Mehrere Analysten, darunter die Experten von Lehman Brothers, Merill Lynch und der Citigroup, senkten ihre Kursziele. Unter dem Strich verdiente der Internet-Konzern im vierten Quartal 1,2 Milliarden Dollar – ein Plus von 17 Prozent.


Motorola zogen unterdessen vorbörslich zeitweise um 14 Prozent an. Der Telekomausrüster stellt seine kriselnde Handy-Sparte auf den Prüfstand. Das Mobiltelefongeschäft könnte abgespalten oder komplett verkauft werden. Motorolas grösster Bereich schreibt rote Zahlen und verliert massiv Marktanteile an Branchenführer Nokia und neue Rivalen wie Apples «iPhone«. Die Citigroup hob die Titel nach der Ankündigung von «Hold» auf «Buy».


Auch Exxon Mobil standen mit Zahlen im Blick: Der Ölkonzern hatte die Prognosen der Analysten im vierten Quartal bei weitem übertroffen, die Titel zogen vorbörslich an. Branchenkollege Chevron Corp. legte ebenfalls Zahlen vor, der Konzern übertraf die Analystenschätzungen knapp, entsprechend bewegten sich die Aktien vorbörslich nur wenig.


Aktien von Alcoa waren im vorbörslichen Handel ebenfalls gefragt. Der Aluminiumhersteller hatte sich zusammen mit Chinalco zwölf Prozent am Rohstoffkonzern Rio Tinto gesichert. Eine Übernahmeofferte sei allerdings nicht vorgesehen..


Aktien von Anheuser-Busch waren vorbörslich nach Berichten über eine Fusion mit Inbev gefragt. Es habe bereits erste Sondierungsgespräche der Belgier mit dem US-Rivalen gegeben, schrieb das «Wall Street Journal» (Freitagausgabe) unter Berufung auf Branchenkreise. (awp/mc/gh)

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