US-Eröffnung: Dow Jones tief im Minus – GM stürzt 30 Prozent

Zahlreiche Bankentitel gaben um die zehn Prozent nach. Händler verwiesen auf die Rettungsaktion der Bank von Spanien für die angeschlagene Sparkasse CCM.


Der US-Leitindex fiel innerhalb der ersten Handelsstunde um 3,37 Prozent auf 7.514,13 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 3,38 Prozent auf 788,40 Punkte ab. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index um 3,54 Prozent auf 1.490,6 Zähler. Der NASDAQ 100 verlor 3,32 Prozent auf 1.209,96 Punkte.


Das Weisse Haus setzte den Autoherstellern am Montag ein Ultimatum zur Überarbeitung ihrer Rettungspläne. Bis zur Vorlage der endgültigen Pläne erhalten die zwei Hersteller eine Übergangsfinanzierung, um eine drohende sofortige Pleite zu vermeiden. US-Präsident Barack Obama will die Massnahmen offiziell am späten Montagnachmittag Schweizer Zeit bei einer Pressekonferenz vorstellen.


«Die Aussicht auf eine mögliche Insolvenz von GM oder Chrysler reicht den Anlegern aus, um nach der jüngsten Rally ihre Gewinne einzustreichen», sagte Christian Jimenez, Präsident bei Imene Investment Partners in Paris. «Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Washington sie tatsächlich über die Klinge springen lässt». Die Rettungsaktion der Bank von Spanien als oberste Aufsichtsbehörde für die angeschlagene Sparkasse Caja Castilla-La Mancha (CCM) sei eine prägnante Erinnerung daran, dass die Krise nach wie vor noch nicht vorbei sei, fügte der Experte hinzu.


Die Aktien von General Motors (GM) verloren zuletzt 25,14 Prozent auf 2,71 Dollar. GM-Chef Rick Wagoner musste bereits den Hut nehmen. Marktteilnehmer halten eine Insolvenz von GM und Chrysler für wahrscheinlich. «Auch wenn das langfristig positiv wäre, dürften Autobauer und Zulieferer aber unter dem Aufruhr leiden, der einer Insolvenz dieser beiden Giganten folgen würde», warnten sie. Aktienmarktstratege Robert Halver von der Baader Bank sagte, die Autobranche sei der «neuralgische Punkt der Konjunktur», deshalb sie eine mögliche Insolvenz von GM via Chapter 11 ein «besonderer Schmerz». Die Anleger rechneten die dramatischen Probleme von GM auf den gesamten Automarkt hoch. Die Aktien von Ford Motor fielen um 7,39 Prozent auf 2,63 Dollar.


US-Bankenwerte folgten dem schwachen europäischen Vorbild. Der Branchenindex verlor knapp sieben Prozent. Die Titel der Bank of America fielen mit minus 11,85 Prozent auf 6,47 Dollar besonders deutlich. Citigroup verloren 8,02 Prozent auf 2,41 Dollar. Händler verwiesen auf die Rettungsaktion der Bank von Spanien. In Deutschland und Grossbritannien sprang der Staat ebenfalls erneut als Helfer ein.


Aktien des Kreditkartenkonzerns Visa verloren nach einem Bericht des Anlegermagazins «Barron’s» mit 1,71 Prozent auf 53,28 Dollar unterdurchschnittlich. Dem Bericht zufolge könnte der Konzern sowohl steigende Gewinne als auch steigende Kurse verbuchen, da die US-Konsumenten bei ihren täglichen Einkäufen künftig verstärkt auf Kreditkarten setzen dürften. (awp/mc/ps/25)

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