US-Eröffnung: Dow sehr fest – Konjunkturprogramm in China hebt Stimmung

Da keine Konjunkturdaten anstehen und die Berichtsaison langsam ausläuft, rechnen die Börsenbeobachter mit einem ruhigen Handelsverlauf. Der Dow-Jones-Index gewann zuletzt 1,91 Prozent auf 9.114,06 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,61 Prozent auf 945,96 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index legte um 0,89 Prozent auf 1.662,0 Punkte zu. Der NASDAQ 100 kletterte um 0,83 Prozent auf 1.282,20 Zähler.


Titeln von General Motors (GM) konnte auch die Ankündigung eines neuen Sparpakets nicht helfen. Die Aktien des US-Autobauers stürzten als schwächster Wert im Dow um 24,77 Prozent auf 3,28 US-Dollar. Der US-Konzern hat für sein europäisches Geschäft ein neues Sparpaket geschnürt. Die Konzernführung verlange, dass GM in dieser Region nächstes Jahr 750 Millionen Dollar einspare, sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz der «Financial Times Deutschland».


Unterdessen hat die Deutsche Bank ihr Kursziel für die GM-Aktien von 4 auf 0 US-Dollar gesenkt. Ohne ein Einschreiten der US-Regierung sei der Autobauer nicht in der Lage, seinen Betrieb in den USA über den Dezember hinaus zu finanzieren, schrieb Analyst Rod Lache. Für die Aktionäre dürfte dabei nichts übrig bleiben, begründete er sein neues Kursziel.


Am oberen Ende des Kurszettels fanden sich hingegen American International Group (AIG) wieder. Die Aktien sprangen um 23,70 Prozent auf 2,61 Dollar nach oben. Der notleidende US-Versicherer hat zwar im dritten Quartal einen Rekordverlust von 24,5 Milliarden Dollar erlitten und damit das vierte Quartalsminus in Folge verbucht. Laut Medienberichten soll AIG aber ein weiteres, nochmals grösseres Rettungspaket bekommen. Das veränderte Hilfsprogramm im Wert von dann 150 Milliarden Dollar (116 Mrd Euro) sehe für AIG auch niedrigere Zinslasten und längere Rückzahlungsfristen vor. Daraufhin waren die Titel bereits vorbörslich um rund ein Viertel hochgesprungen.


Papiere der Citigroup gewannen 0,93 Prozent auf 11,93 Dollar. Der von der Kreditkrise hart getroffene US-Finanzkonzern greift zum Ausbau seines Privatkundengeschäfts laut einem Pressebericht nach einer US-Regionalbank. Welche es ist, blieb dem Bericht des «Wall Street Journal Europe» zufolge unklar.


Circuit City brachen vollends ein. Die Aktie verlor vorbörslich fast die Hälfte an Wert und wurden nach der Markteröffnung zunächst nicht mehr gehandelt. Der Elektronik-Einzelhändler hat Gläubigerschutz beantragt. Anfang November musste Circuit bereits zahlreiche Filialen schliessen. Analysten hatten schon seit längerem diese Option befürchtet. So hatte RBC die Titel bereits Ende September mit Blick auf eine mögliche Insolvenz abgestuft.


Titel von Nortel Networks litten stark unter einem überraschend hohen Verlust im dritten Quartal. Die Aktie fiel um 18,79 Prozent auf 1,21 Dollar. Der Netzwerkausrüster hat aufgrund von Steueranpassungen und einer Abschreibung auf den Goodwill (ideeller Firmenwert) einen überraschend hohen Verlust ausgewiesen.


Nach Börsenschluss stehen noch Zahlen von Starbucks an. Analysten rechnen mit einem Gewinn- und Umsatzrückgang der Kaffeehauskette im vierten Geschäftsquartal. (awp/mc/ps/28)

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