US-Eröffnung: Etwas schwächer – Finanzwerte kommen nicht zur Ruhe

Der Leitindex Dow Jones (DJIA) sank nach der Erholungsrallye am späten Vortag um 0,70 Prozent auf 11.353,68 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,51 Prozent auf 1.242,63 Zähler. Der Composite-Index sackte um 0,74 Prozent auf 2.241,50 Punkten ab. Der NASDAQ 100 stand 1,16 Prozent tiefer bei 1.753,12 Punkten.


Die vor Handelsbeginn veröffentlichten Einzelhandelsumsätze waren im August überraschend gefallen. Das von der Universität von Michigan erhobene Konsumklima hellte sich im September Kreisen zufolge allerdings stärker als erwartet auf. Die Lagerbestände wiederum stiegen im Juli deutlich stärker als erwartet. Die Kern-Erzeugerpreise trafen mit einem Anstieg um 0,2 Prozent genau die Erwartungen.


Aktien von Lehman Brothers standen erneut im Fokus der Anleger, diesmal mit einem Medienbericht über einen kurz bevorstehenden Notverkauf. Die US-Regierung und die Notenbank Fed schalteten sich aus Sorge um neue Schockwellen für die Finanzmärkte in die mit Hochdruck laufende Suche nach einem Käufer ein. Angesichts eines Rekordverlustes und des drastischen Kursverfalls der viertgrössten US-Investmentbank solle eine Übernahme noch am Wochenende unter Dach und Fach gebracht werden, berichteten mehrere amerikanische Medien übereinstimmend. Zu den potenziellen Käufern zählten die Bank of America und die britische Barclays , so das «Wall Street Journal Online». Lehman-Aktien rutschten um 9,72 Prozent auf 3,81 Dollar ab. Mit 3,55 Dollar stand zeitweise der tiefste Kurs seit Dezember 1994 auf der Tafel. Bank of Amerika zeigten keine eindeutige Tendenz und rückten zuletzt um 0,03 Prozent auf 33,07 Dollar vor.


American International Group (AIG) brachen am Ende des Leitindex um weitere 20,23 Prozent auf 14,00 US-Dollar ein. Mit 13,69 Dollar rutschten die Papiere des Versicherers zeitweise auf den tiefsten Stand seit Oktober 1993. Börsianer verwiesen auf anhaltende Sorgen um das Engagement im Hypothekenmarkt. Seit Wochenbeginn ging es für AIG-Aktien um rund 43 Prozent nach unten. Auch für Washington Mutual ging es um weitere 4,59 Prozent auf 2,70 Dollar nach unten, obwohl die grösste US-Sparkasse am Vorabend mit der Aussage, über ausreichend Liquidität zu verfügen, an den Markt getreten war. Goldman Sachs hatte seine Einstufung aktuell von «Sell» auf «Neutral» angehoben. Börsianer zufolge senkte allerdings die Ratingagentur S&P ihre Einstufung auf unterhalb des für Investments empfohlenen Niveaus (investment grade).


Bester Dow-Wert waren wie schon am Donnerstag General Motors (GM) mit plus 10,82 Prozent auf 14,13 Dollar. Auf den Plätzen folgten mit festen Alcoa , ExxonMobil und Chevron Corp. Stahl- und Ölwerte.


Lockheed Martin legten mit einem neuen Rüstungsvertrag mit einem Umfang von 5,6 Milliarden Dollar 0,81 Prozent auf 116,03 Dollar zu. Ein Analyst von Jefferies & Co. rechnet, damit, dass das Geschäft einige hundert Millionen Dollar jährlich zum Umsatz beitragen könnte. Die Rüstungsfirma könne damit ihre Marktanteile um ein gutes Stück steigern. (awp/mc/gh/31)

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