US-Eröffnung: Kaum verändert – Zurückhaltung vor Zinsentscheid

Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Dienstag und dem erwarteten Ausblick auf die kommenden Monate hielten sich die Aktionäre eher zurück. Ausserdem stünden am Montag weder Konjunkturdaten und nur wenige Quartalsberichte an. Die Auswirkungen der Krise um den US-Hypothekenmarkt für Schuldner mit niedriger Bonität («Subprime») könnten Börsianern zufolge einzelne Titel weiter belasten.


Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,36 Prozent auf 13.229,06 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,16 Prozent auf 1.435,40 Zähler. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,20 Prozent auf 2.506,14 Punkte . Der Auswahlindex NASDAQ 100 legte 0,07 Prozent auf 1.919,89 Punkte zu.


Aktien von Merrill Lynch gewannen 0,79 Prozent auf 70,60 US-Dollar. UBS hatte die Titel der Investment-Bank von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, dass die Krise am US-Hypotheken- und Kreditmarkt sowie mögliche Folgeeffekte für andere Branchen bereits in der Marktbewertung des Unternehmens eingepreist seien. Titel von JPMorgan gaben 0,48 Prozent auf 43,44 Dollar ab.


Titel von Bear Stearns verloren 3,70 Prozent auf 104,34 Dollar. Am Wochenende war der stellvertretende Vorsitzende Warren Spector zurückgetreten, nachdem zwei von der Investmentbank gemanagte Hedge-Fonds in Schieflage geraten waren, die mit riskanten Hypotheken-besicherten Wertpapieren spekuliert hatten. Die Ratingagentur Standard & Poor`s hatte am Freitag angesichts der Aufstellung von Bear Stearns auf dem Hypothekenmarkt den Ausblick für das Unternehmen von «Stabil» auf «Negativ» gesenkt.


Die Aktien von Merck & Co. gewannen 1,75 Prozent auf 51,17 Dollar. Ein Analyst von Cowen & Co. hatte die Titel von «Neutral» auf «Outperform» hochgestuft und gleichzeitig die Aktien des Konkurrenten Wyeth von «Outperform» auf «Neutral» gesenkt. Während Wyeth regulatorischen Risiken ausgesetzt sei, seien die wichtigsten Produkte sowie die Produktpipeline von Merck sehr stark, so der Experte. Die Titel von Wyeth legten unterdessen 1,28 Prozent auf 49,07 Dollar zu


Aktien von Coventry Health Care stiegen um 2,13 Prozent auf 57,14 Dollar. Die Banc of America hatte die Titel von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft. Zur Begründung heiss es, die drei vor kurzem durchgeführten Unternehmensübernahmen würden den Gewinn des Gesundheitsdienstleisters erhöhen und die Anfälligkeit von Coventry Health Care gegenüber Kürzungen im US-Gesundheitsbudget verringern.


Amazon.com profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Ein Experte von Stifel Nicolaus & Co. hatte das neue Online-Bezahlsystem den Beginn der Veränderung von elektronischen Bezahlprozessen genannt. Die Titel gewannen 0,89 Prozent auf 77,39 Dollar.


Papiere von Northrop Grumman legten um 1,69 Prozent auf 79,35 Dollar zu. Der Hersteller von militärischen Produkten für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt hatte einen sechs Jahre lang laufenden, 636 Millionen Dollar schweren Vertrag der US-Navy erhalten.


Die Aktien von UnitedHealth stiegen um 1,47 Prozent auf 48,20 Dollar. Die zweitgrösste US-Krankenversicherung hatte ihre Gewinnprognose 2007 nach positiven Anpassungen im Zusammenhang mit der öffentlichen Krankenversicherung in den USA, Medicare, angehoben.  Aktien von Electronic Arts gewannen 2,30 Prozent auf 51,19 Dollar. Bear Stearns hatte die Aktien von «Peer Perform» auf «Outperform» hochgestuft. Die Analysten verwiesen auf verbesserte operative Margen und einen wachsenden Markt. Auch von dem verspäteten Start des Videospiels des Konkurrenten Take-Two könnte Electronic Arts mit wachsenden Umsätzen profitieren, hiess es.


Aktien von Take-Two Interactive Software verloren trotz eines positiven Analystenkommentars um 3,32 Prozent auf 13,69 Dollar. Bear Stearns hatte die Titel trotz der Verspätung des Starts von «Grand Theft Auto IV» von «Underperform» auf Peer Perform» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, die Aktien seien am Freitag um mehr als 16 Prozent gefallen. Übernahmespekulationen sollten aber einen weiteren Kursrutsch verhindern. (awp/mc/gh)

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