US-Eröffnung: Leichte Gewinne – Sorgen um CIT, JPMorgan schwach

Zwar fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend. Doch erlitt das vom Philly-Fed-Index gemessene Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Juli einen überraschend starken Rückschlag.


In der ersten Handelsstunde schwankte der Leitindex Dow Jones um seinen Vortagsschluss und stieg zuletzt um 0,23 Prozent auf 8.635,86 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index verlor hingegen 0,04 Prozent auf 923,27 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 0,16 Prozent auf 1.865,85 Zähler zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 0,32 Prozent auf 1.505,79 Punkte.


JPMorgan waren mit Zahlen das Tagesthema der Börsianer. Nach der deutlich besser als erwarteten Quartalsbilanz von Goldman Sachs am Dienstag übertraf auch JPMorgan mit einem weiteren Milliardengewinn die Analystenprognosen. Bisher schrieb die US-Grossbank damit die ganze Finanzkrise hindurch schwarze Zahlen und schlug sich damit bisher durchweg besser als der grosse Rest der Branche. Allerdings warnte JPMorgan, die Kreditqualität bei Hypotheken und Kreditkarten verschlechtere sich schneller als erwartet, und setzte sich damit von Aussagen des Kreditkartenanbieters American Express vom Vortag ab, der für den Rest des Jahres mit weniger dramatischen Zahlungsausfällen rechnet als bisher. Die Zahlen der US-Banken sind derzeit mit grosser Vorsicht zu geniessen und selbst für viele Experten schwer einzuschätzen, weil kürzlich die Bilanzierungsregeln geändert wurden. JPMorgan-Aktien büssten 0,72 Prozent auf 36,00US-Dollar ein.


Papiere des Konkurrenten Bank of America fielen vor der für Freitag angekündigten Zahlenvorlage um 1,64 Prozent auf 13,20 Dollar und damit ans Dow-Ende. Laut einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) unterliegt das Institut geheimen Auflagen der US-Regulierungsbehörden, denen zufolge es personelle Veränderungen in seiner Führungsmannschaft vornehmen und Probleme mit seinem Risiko- und Liquiditätsmanagement angehen muss. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit der Situation des Unternehmens vertraute Personen.


Papiere des finanziell schiefliegenden Finanzierer CIT Group stürzten um 75,15 Prozent auf 0,41 Dollar ab. Die Aktie war am Vorabend vom Handel ausgesetzt worden, nachdem Gespräche mit der Regierung über eine Rettung des Unternehmens zu keinem Erfolg geführt hatten.


Xilinx-Titel gaben um 4,99 Prozent auf 19,63 Dollar nach. Der Hersteller von Spezialchips konnte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen zwar leicht übertreffen. Doch nach Aussagen von Börsianern hatten die Anleger nach den brillanten Zahlen des weltgrössten Chipherstellers Intel mit noch besseren Zahlen gerechnet. Zudem habe der direkte Konkurrent Altera einen optimistischeren Ausblick gegeben. Analysten beklagten zudem Xilinx› offensichtliches Unvermögen, die Produktion schnell genug an die neue Nachfrage anzupassen.


Papiere des US-Biotechunternehmen Biogen Idec verteuerten sich hingegen nach laut Händlern «besser als erwarteten» Zahlen zum zweiten Quartal um 1,33 Prozent auf 47,29 Dollar. Zwischen April und Ende Juni erhöhte das im NASDAQ-100 notierte Unternehmen den Umsatz um 10 Prozent und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Gleichzeitig verdiente Biogen vor Sonderposten 75 Cent je Aktie – Analysten hatten 68 Cent prognostiziert.


Aktien des amerikanischen Düngemittelherstellers Mosaic gewannen satte 11,85 Prozent auf 49,83 Dollar. Händler verwiesen auf einen Pressebericht der Zeitung «El Estado», demzufolge der brasilianische Minenkonzern Vale für 25 Milliarden Dollar übernehmen will. «Solche Spekulationen sind immer gut für die Stimmung im Sektor», sagte ein Börsianer. (awp/mc/pg/28)

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