US-Schluss: Dow dank Fed so hoch wie vor Lehman-Pleite

Der Leitindex stieg um 1,96 Prozent auf 11.434,84 Punkte – so stark war das Börsenbarometer seit September 2008 nicht mehr aus dem Handel gegangen. Gleiches galt für den breiter gefassten S&P-500-Index , der 1,93 Prozent auf 1.221,05 Punkte gewann. An der Technologiebörse Nasdaq erreichten die Indizes sogar fast Dreijahreshochs. Der Composite-Index legte um 1,46 Prozent auf 2.577,34 Punkte zu, und der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 1,36 Prozent auf 2.187,80 Punkte vor.


Die US-Notenbank (Fed) hatte am Vorabend beschlossen, weitere 600 Milliarden US-Dollar in den Aufkauf von Staatsanleihen zu stecken und somit frisches Geld in die Märkte zu pumpen, um der Konjunktur auf die Beine zu helfen. «Das ist zunächst positiv für die Aktienmärkte», kommentierte David Buik von BGC Partners die Massnahmen. Schliesslich drücke dies die Anleiherenditen nach unten und sorge so auch am Aktienmarkt für Nachfrage. Risiken wie eine steigende Inflation würden in den Hintergrund gedrängt, solange die Unternehmenszahlen so gut seien wie zuletzt.


Die neuesten Daten fielen indes gemischt aus: Zwar war die Produktivität der amerikanischen Wirtschaft im dritten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Doch auch die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatte überraschend deutlich zugenommen. Nachdem am Vortag der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) entgegen den Erwartungen für Oktober einen Anstieg der Beschäftigung im Privatsektor berichtet hatte, warten die Anleger nun um so gespannter auf den offiziellen monatlichen Arbeitsmarktbericht des US-Arbeitsministeriums am morgigen Freitag.


Auf Unternehmensseite stand unter anderem das Technologieunternehmen Qualcomm im Blick, dessen Aktien nach Zahlen um 5,80 Prozent auf 48,34 Dollar zulegten. Der grösste Hersteller von Handychips hat laut Experten im abgelaufenen vierten Geschäftsquartal mit Umsatz und Gewinn ebenso positiv überrascht wie mit seinem Ausblick für das kommende Jahr. Die Schweizer Grossbank UBS hob ihr Kursziel von 49 auf 58 Dollar an und beliess die Einstufung auf «Buy». Der Mobilfunkzulieferer habe im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Maynard Um. Zudem sehe der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr stark aus und beinhalte trotzdem noch Aufwärtspotenzial.


Das Finanzunternehmen Prudential Financial hatte im dritten Quartal einen Gewinnanstieg verbucht, der die Markterwartungen klar übertraf. Entsprechend legten die Aktien um 2,74 Prozent auf 55,59 Dollar zu. Die Anteilsscheine von Costco Wholesale profitierten von unerwartet deutlich gestiegenen Umsatzzahlen des Grosshändlers für den Oktober und verteuerten sich um 3,67 Prozent auf 65,48 Dollar. Die Titel des Kaufhausbetreibers Macy’s schlossen – ebenfalls nach monatlichen Umsatzzahlen – mit einem Kursplus von 6,63 Prozent bei 25,56 Dollar. Gleiches galt für die Titel des Bekleidungs-Einzelhändlers Gap , die um 6,07 Prozent auf 20,43 Dollar stiegen.


Die Quartalszahlen der Kaffeekette Starbucks und des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods stehen erst nach Börsenschluss an. Dennoch legten die Titel von Starbucks schon vorher um über zwei Prozent zu. (awp/mc/ss/32)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert