US-Schluss: Dow im Minus – Skepsis sorgt für Schwankungen

Und so lange blieben die Märkte sehr schwankungsfreudig. Schon in den ersten Handelsminuten hatte der Index einen Teil seiner deutlichen Kursgewinne vom Montag wieder abgegeben. Die Erholung der Kurse im Tagesverlauf begründeten Händler mit positiven Unternehmensnachrichten, die vorübergehend die Sorgen um die europäische Schuldenkrise überlagert hätten.


Der Dow Jones Industrial Average verlor nach einer wahren Berg- und Talfahrt am Ende 0,34 Prozent auf 10.748,26 Punkte, der breiter gefasste S&P-500-Index gab um 0,34 Prozent auf 1.155,79 Zähler nach. Der Nasdaq-100-Index sank indes um 0,11 Prozent auf 1.940,48 Punkte. Währenddessen schloss der Composite-Index mit einem Plus von 0,03 Prozent auf 2.375,31 Zähler nahezu unverändert.


Ähnlich wie an den europäischen Börsen legte sich auch an den US-Börsen die Begeisterung angesichts des Auffangschirms für notleidende Euro-Länder wieder. «Geben wir uns keinen Illusionen hin, der Damm ist lediglich gestützt worden», sagte Stratege David Buik von BGC Partners. Möglicherweise werde es ein Jahrzehnt dauern, bis die Staatsschulden restrukturiert seien. Der «schmerzhafte Weg» dorthin werde indes das Wachstum empfindlich beeinträchtigen.


Nach deutlichen Zuwächsen am Vortag gerieten am Dienstag Finanzwerte wieder unter Druck. Für Papiere der Citigroup ging es um 1,18 Prozent auf 4,17 US-Dollar nach unten, Aktien von JPMorgan gaben um 0,95 Prozent auf 41,55 Dollar nach. Auch Goldman Sachs konnten sich dem negativen Trend nicht entziehen, obwohl die Bank sich positiv zur Geschäftsentwicklung geäussert hatte. Die Papiere sanken um 1,40 Prozent auf 141,97 Dollar. Dabei läuft das Handelsgeschäft so gut wie nie: Erstmals hatte die Bank an jedem Geschäftstag im ersten Quartal Geld verdient.


Für eine der positiven Unternehmensnachrichten sorgte das Biopharma-Unternehmen Gilead Sciences. Es kündigte den Rückkauf eigener Aktien für bis zu fünf Milliarden Dollar an. Den Aktien verlieh das ordentlich Auftrieb, sie stiegen um 2,16 Prozent auf 39,26 Dollar. Ein Marktstratege bewertete den angekündigten Rückkauf als «ermutigendes Zeichen».


Apple-Papiere legten indes nach einer Analysten-Hochstufung zu ? um 1,00 Prozent auf 256,52 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass die iPhone-Verkaufszahlen weltweit noch deutlich über denen von Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android liegen.


Zu den Gewinnern gehörten auch Anteilsscheine von Walt Disney mit einem Anstieg um 1,33 Prozent auf 35,76 Dollar. Das Unternehmen legte unmittelbar nach Börsenschluss Zahlen vor. Ein Kursplus verbuchten zudem Papiere von Netflix . Ein Händler verwies auf vage Übernahmegerüchte, wonach Amazon.com an dem Unternehmen, das unter anderem den Online-Verleih von DVD und Blu-rays anbietet, interessiert sei. Für Netflix-Aktien ging es um 2,38 Prozent auf 99,82 Dollar nach oben. Amazon-Titel verloren 0,36 Prozent auf 130,46 Dollar.


Ein sattes Plus von 5,91 Prozent auf 4,48 Dollar verbuchten Papiere des Schusswaffen-Herstellers Smith & Wesson. Sie profitierten von einer Analystenhochstufung. Die wurde damit gerechtfertigt, dass die Branche insgesamt bessere Verkaufszahlen melde. Zudem könne ein Gerichtsurteil dazu führen, dass ein Verbot von Handfeuerwaffen in Chicago rückgängig gemacht werde.


Angesichts eines Preisrückfalls beim Öl entwickelten sich Aktien von Ölkonzernen uneinheitlich. Für Chevron Corp. ging es um 0,24 Prozent auf 79,70 Dollar nach unten, ExxonMobil verloren 0,51 Prozent auf 64,46 Dollar. ConocoPhillips dagegen gewannen 1,08 Prozent auf 57,28 Dollar.


Verluste mussten Intel-Papiere hinnehmen, obwohl das Unternehmen in den kommenden Jahren mit einer Verdopplung der Gewinne rechnet und von einem 15- bis 16-prozentigen Wachstum des weltweiten Computermarktes ausgeht. Die Papiere lagen mit einem Minus von 1,20 Prozent auf 22,28 Dollar noch unter der Entwicklung des Gesamtmarktes.


Anteilsscheine von Merck & Co verloren indes 2,16 Prozent auf 33,51 Dollar, obwohl der Pharmakonzern mitgeteilt hatte, dass 20 Produktkandidaten kurz vor der Marktreife stünden. (awp/mc/ps/31)

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