US-Schluss: Kursplus dank Spanien – Technologiewerte vorn

Dieses Signal helfe vor allem Unternehmen mit einem starken internationalen Geschäft. Die Erleichterung vieler Anleger habe im Verlauf des Tages zu deutlichen Kurserholungen geführt. Spanien will 2010 und 2011 insgesamt 15 Milliarden Euro sparen und so das Haushaltsdefizit rascher abbauen als bisher geplant.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) legte um 1,38 Prozent auf 10.896,91 Punkte zu, der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 1,37 Prozent auf 1.171,67 Zähler. Noch deutlicher fielen die Zuwächse an der Nasdaq aus: Der Nasdaq-100-Index kletterte um 1,81 Prozent auf 1.975,58 Punkte, der Composite-Index um 2,09 Prozent auf 2.425,02 Zähler.


Für Aufsehen sorgte der Kurs des Software-Unternehmens Sybase. Die Kurse der Papiere schossen zwischenzeitlich um fast 60 Prozent in die Höhe, nachdem Medien berichtet hatten, dass Sybase für sechs Milliarden US-Dollar von SAP übernommen werden könnte. Die Aktie schloss mit einem Plus von 35,05 Prozent bei 56,14 US-Dollar.


Zu den Gewinnern zählten auch Aktien von IBM, sie stiegen um 4,56 Prozent auf 132,68 Dollar. Der US-Computerkonzern hatte angekündigt, in den kommenden fünf Jahren seinen Gewinn mehr als verdoppeln zu wollen. Zudem sollen mehr als 20 Milliarden Dollar für Zukäufe ausgeben werden. Ebenfalls nach oben ging es vor Zahlen für Papiere von Cisco Systems, sie stiegen um 3,00 Prozent auf 26,74 Dollar.


Deutlich zulegen konnten auch Anteilsscheine von Intel – und zwar um 3,64 Prozent auf 23,09 Dollar. Der weltgrösste Chiphersteller hatte seine Prognosen für die Profitabilität erhöht und will mit neuen Produkten das Wachstum ankurbeln. Aufgrund der immer weiter steigenden Nachfrage nach Chips geht das Unternehmen in den kommenden Jahren beim Umsatz und beim Gewinn je Aktie von einem Zuwachs im niedrigen zweistelligen Bereich aus.


Um 3,47 Prozent auf 41,40 Dollar nach unten ging es für Aktien der American International Group (AIG). Händler verwiesen auf einen Bericht des «Wall Street Journal», wonach ein Sonderausschuss des Unternehmens einen Finanzberater angeheuert habe. Das könne ein Zeichen dafür sein, dass der Versicherungskonzern an Plänen arbeite, vom Staat erhaltene Gelder zurückzuzahlen.


Derweil profitierten Minenwerte von einem hohen Goldpreis. So gewannen etwa Papiere des Bergbaukonzerns Freeport-McMoRan Copper & Gold 3,93 Prozent auf 73,00 Dollar. Ebenfalls im Plus standen Papiere des Zahlungsabwicklers Fidelity National Information Services. Sie kletterten um 2,91 Prozent auf 29,70 Dollar. Gerüchten zufolge könnte das Unternehmen von mehreren Private-Equity-Gesellschaften für 15 Milliarden Dollar übernommen werden.


Gleich aus mehreren Gründen rückten Finanzwerte in den Blickpunkt. Zum einen gab ihnen die positive Nachricht aus Spanien Rückenwind, zum anderen ging aus einem Online-Bericht der «Washington Post» hervor, dass der US-Senat die Verteilung der Milliardenkredite im Rahmen der staatlichen Bankenrettung während der Finanzkrise überprüfen lassen will. Für Papiere von Goldman Sachs ging es um 3,68 Prozent auf 147,20 Dollar nach oben, Titel der Citigroup gewannen 0,24 Prozent auf 4,18 Dollar.


Negativ entwickelte sich dagegen der Kurs der Papiere von Morgan Stanley, er sank um 2,04 Prozent auf 27,80 Dollar. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge drohen der Bank ähnlich wie Goldman Sachs nun auch Untersuchungen. Angeblich prüft die Bundesstaatsanwaltschaft, ob das Institut Investoren mit Hypothekenderivaten in die Irre geführt hat.


Nach Zahlen ging es für Anteilsscheine von Walt Disney nach unten, die Papiere lagen mit einem Minus von 1,76 Prozent auf 35,13 Dollar am Ende des Dow Jones. Zwar hatte der Unterhaltungskonzern ein positives Ergebnis für das zweite Geschäftsquartal gemeldet. Allerdings hatten sich nicht alle Sparten gleichermassen positiv entwickelt. Im Fernsehgeschäft hatte Disney mit dem Sender ABC wegen eines starken Rückgangs der Werbeeinnahmen erneut einen Verlust hinnehmen müssen. Auch die Vergnügungsparks, die im zweiten Quartal weniger Besucher angelockt hatten, waren ein Verlustgeschäft gewesen.


Nach unten zeigte auch der Kurs von Electronic-Arts-Titeln, sie sanken um 5,80 Prozent auf 17,71 Dollar. Die Geschäfte des Computerspiele-Entwicklers waren im vierten Geschäftsquartal (bis Ende März) zwar besser als erwartet gelaufen. Allerdings hatte der Ausblick des Unternehmens unter den Markterwartungen gelegen.


Einer weiterer Gewinner war derweil die Kaufhauskette Macys, die Aktien stiegen um 3,35 Prozent auf 24,70 Dollar. Das Unternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes getroffen. (awp/mc/ps/33)

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