US-Schluss: Starke Kursgewinne – Hoffen auf Abflauen der Krise

Nach Angaben des Handelsministeriums in Washington war die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal etwas weniger stark geschrumpft als Volkswirten zuvor befürchtet hatten. Zuletzt habe es eine Reihe von überraschend guten Konjunkturdaten gegeben, sagte ein Händler. Das gebe etwas Hoffnung auf ein Abflauen der Wirtschaftskrise.


Der US-Leitindex schloss am Ende mit einem Plus von 2,25 Prozent auf 7.924,56 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 2,33 Prozent auf 832,86 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 3,80 Prozent zu auf 1.587,00 Zähler. Der NASDAQ 100 stieg um 3,61 Prozent auf 1.281,30 Punkte.


«Offenbar beginnt sich die Stimmung an den Märkten zu drehen», sagte die Anlagestrategin Stephanie Giroux von Handelshaus Ameritrade. Mittlerweile seien die Nachrichten aus der Wirtschaft nicht mehr so katastrophal schlecht wie in den Wochen zuvor. Ausserdem würden die Anleger die Konjunkturmeldungen als weniger negativ bewerten. «Diese Entwicklung ist sehr bemerkenswert», so die Anlagestrategin.


Zudem hatte US-Finanzminister Timothy Geithner im Handelsverlauf radikale Reformen an den amerikanischen Finanzmärkten angekündigt. «Es geht nicht um Reparaturen am Rande, sondern um neue Spielregeln», sagte der Minister bei der Vorstellung seiner Pläne.


Die Aktien von General Motors (GM) spielten nach Medienberichten über eine weitere Finanzspritze die Hauptrolle an den New Yorker Börsen. Die Papiere legten am Ende um 14,05 Prozent auf 3,41 US-Dollar zu. Das «Wall Street Journal» will Hinweise auf neue staatliche Milliardenhilfen erhalten haben. Zudem stimmten bei GM 7.500 Arbeiter einem neuen Abfindungsangebot zu. Der Konzern muss sein endgültiges Sanierungskonzept bis zum kommenden Dienstag bei der Regierung in Washington vorlegen.


Dagegen zählten die Aktien führender amerikanischen Finanzkonzerne diesmal zu den grossen Verlieren. Die Papiere der Citigroup fielen nach deutlichen Kursgewinnen zum Börsenstart am Ende kräftig um 4,75 Prozent auf 2,81 Dollar. Die Aktien des schwer angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) brachen um 8,33 Prozent ein auf 1,10 Dollar und die der Bank of America verloren 1,56 Prozent auf 7,58 Dollar.


Auf der anderen Seite zählten die Aktien des Elektronik-Händlers Best Buy mit zu den stärksten Gewinnern an der New Yorker Börse. Die Papiere sprangen nach der Veröffentlichung von guten Geschäftszahlen um 12,58 Prozent auf 37,67 Dollar. Die Ergebnisse für das vierte Quartal hatten laut Experten über den Erwartungen der Wall Street gelegen.


Bei den Aktien des Gas-Versorgers Denbury Resources stand nach einer Berg- und Talfahrt am Ende ein leichtes Plus von 0,12 Prozent auf 16,25 Dollar. Die Rating-Agentur Standard & Poor’s wird die Papiere in den S&P-500 Index aufnehmen. Die Papiere der Denbury Resources ersetzen die Titel von Rohm and Haas. Das Unternehmen wurde zuletzt vom Chemiekonzern Dow Chemical übernommen.


Schliesslich zählten auch die Aktien der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu den grossen Gewinnern mit einem Plus von 5,81 Prozent auf 91.900 Dollar pro Aktie. Die Ratingagentur Standard & Poor´s hatte die Kreditwürdigkeit des Unternehmens am Abend weiterhin mit dem Spitzen-Rating «AAA» bewertet. Am Vortag waren noch Meldungen aufgetaucht, wonach die Beteiligungsgesellschaft die beste Einstufung im Zuge der Finanzkrise möglicherweise verlieren könnte. Berkshire Hathaway gehört dem Investor Warren Buffett. Der Milliardär galt im vergangenen Jahr zeitweise als der reichste Mann der Welt. (awp/mc/pg/33)

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