US-Schluss: Überwiegend Gewinne – Dow verharrt im Minus

Die Standardwerte hätten hingegen vor allem von steigenden Kursen bei Finanz- und Energiewerten profitiert. Analysten hatten Hoffnungen geschürt auf weitere Hilfen aus Washington nächste Woche für die angeschlagene Finanzbranche. Energiewerte erholten sich von ihren kräftigen Verlusten der vergangenen Zeit, zumal der Ölpreis wieder deutlich stieg.


Der Dow erholte sich zwar im Handelsverlauf, schloss aber dennoch mit einem Abschlag von 0,56 Prozent auf 8.077,56 Zählern. Das bedeutete eine weitere Woche mit Verlusten: Im Wochenvergleich stand diesmal ein Minus von 2,5 Prozent an, nach minus 3,7 Prozent in den sieben Handelstagen zuvor. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,54 Prozent auf 831,95 Punkte vor. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,81 Prozent auf 1.477,29 Zähler. Der NASDAQ 100 gewann 0,67 Prozent auf 1.175,89 Zähler.


Die Google-Aktien zählten zu den gefragtesten Werten im NASDAQ-Auswahlindex und gewannen 5,94 Prozent auf 324,70 US-Dollar. Der Internet-Suchmaschinenbetreiber hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Wirtschaftskrise zum Trotz lief das Geschäft mit Werbung rund um die Online-Suche im Schlussquartal 2008 weiter rund. Die Deutsche Bank nahm ihr Kursziel für die Aktie allerdings wegen Sorgen über eine weitere Verschlechterung des Konjunkturumfeldes von 480 auf 390 Dollar zurück. Microsoft erholten sich leicht von ihrem knapp zwölfprozentigen Kurssturz am Vortag, nachdem der weltgrösste Software-Konzern infolge eines Gewinneinbruchs im zweiten Geschäftsquartal seine Jahresprognose gestrichen hatte. Die Aktien rückten um 0,53 Prozent auf 17,20 Dollar vor.


Die Titel von Advanced Micro Devices (AMD) erholten sich ebenfalls leicht von den kräftigen Verlusten des Vortages und stiegen um 2,48 Prozent auf 2,07 Dollar. Trotz eines Sanierungskurses hatte AMD im Schlussquartal 2008 erneut einen hohen Verlust erlitten. Die Aktien hatten am Donnerstag vor Bekanntgabe der Zahlen mehr als zehn Prozent eingebüsst.


Die Anteilsscheine von General Electric (GE) büssten dagegen 10,76 Prozent auf 12,03 Dollar ein. Der Mischkonzern hatte im Schlussquartal merklich unter der Wirtschaftskrise gelitten und rechnet mit einem sehr schwierigen Jahr 2009. GE gilt aufgrund seiner Aktivitäten in unterschiedlichen Branchen als Indikator für die gesamte US-Wirtschaft. Der Alumiumkonzern Alcoa schüttet an seine Stammaktionäre eine Quartalsdividende von 17 US-Cent aus, was die Aktie um 0,97 Prozent auf 8,33 Dollar steigen liess.


In der US-Pharmaindustrie bahnt sich womöglich eine Mega-Übernahme an: Branchenprimus Pfizer will Kreisen zufolge den Konkurrenten Wyeth kaufen. Die Übernahme für womöglich mehr als 60 Milliarden Dollar (47 Mrd Euro) wäre die grösste auf dem globalen Pharmamarkt seit Jahren. Ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche sei aber unsicher, hiess es am Freitag in den Kreisen. Während die Pfizer-Titel um 1,39 Prozent auf 17,45 Dollar zulegten, sprangen Wyeth um 12,64 Prozent auf 43,74 Dollar nach oben.


Finanzwerte zählten endlich einmal wieder zu den Favoriten: Citigroup, Bank of America und JPMorgan stiegen zwischen fünf und zwölf Prozent. Aflac gewannen nach einem Kurseinbruch vom Vortag von mehr als 30 Prozent nun 6,94 Prozent auf 24,49 Dollar. Zu Handelsstart waren die Papiere des Versicherers zunächst noch vom Handel ausgesetzt gewesen. Dann hatte das Unternehmen mitgeteilt, es sehe keinen Bedarf für eine Kapitalerhöhung. Am Donnerstag hatten Sorgen nach einer pessimistischen Studie von Morgan Stanley die Aktien auf Talfahrt geschickt. Die Investmentbank hatte vor möglicherweise hohen Wertverlusten wegen von europäischen Unternehmen begebenen Hybrid-Anleihen gewarnt.


Unter den Ölwerten gewannen Chevron 1,24 Prozent auf 70,82 Dollar und Schlumberger sogar 10,25 Prozent auf 41,09 Dollar. Der weltgrösste Ölservice-Dienstleister hatte zwar rückläufige Quartalsgewinne ausgewiesen, doch Investoren gingen davon aus, dass der Konzern gut durch die Krise kommen werde, hiess es am Markt. Halliburton stiegen im Schlepptau von Schlumberger um 8,31 Prozent auf 18,25 Dollar. Zudem legte der Ölpreis an diesem Tag wieder deutlich zu.&(awp/mc/ps/34)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert