US-Schluss: Uneinheitlich – Sorgen um Hypothekenmarkt belasten

So sind zwei Bear Stearns-Hedgefonds, die in diesem Markt sehr stark vertreten waren, inzwischen praktisch wertlos. Zudem warnte US-Notenbankchef Ben Bernanke, die Lage am Markt für Hypotheken mit geringer Bonität könne sich noch verschlechtern. Eine weitere Risikofaktor für die US- Konjunktur sei die Gefahr eines Inflationanstiegs durch weiter sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Energiepreise.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,38 Prozent auf 13.918,22 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,21 Prozent auf 1.546,19 Punkten. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,15 Prozent auf 2.699,49 Punkte zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 verbuchte ein Plus von 0,29 Prozent auf 2.037,98 Zähler.

Ein Hauptthema des Tages war die Entwicklung auf dem Hypothekenmarkt. Die Hedgefonds-Krise bei der Bank Bear Stearns weitet sich aus.. Die New Yorker Investmentbank hat wegen der Krise auf dem US-Immobilienmarkt zwei ihrer Hedgefonds aufgegeben. Die in den beiden Fonds enthaltenen Vermögenswerte seien annähernd wertlos, berichtet die amerikanische dpa-AFX-Partneragentur Associated Press (AP) unter Berufung auf ein noch nicht versandtes Schreiben der Bank an seine Kunden. Die Aktien gaben um 0,41 Prozent auf 139,34 Dollar nach.

In den Sog der Hypothekenkrise geriet auch JP Morgan. Die Investmentbank übertraf mit einem Gewinn je Aktie von 1,20 Dollar im zweiten Quartal die Analystenschätzungen (1,08 Dollar). Dennoch verlor die Aktie 2,08 Prozent auf 48,88 Dollar. Händler verwiesen auf hohe Rückstellungen für Hypotheken als Grund für die Kursverluste.

Aktien von Intel gaben nach Zahlen 4,82 Prozent auf 25,06 Dollar ab und waren damit schwächster Wert im Dow. Der US-Halbleiterhersteller habe im zweiten Quartal zwar die Gewinnprognose getroffen und beim Umsatz etwas besser als erwartet abgeschnitten, die Bruttomarge des Branchenprimus habe aber enttäuscht, sagten Händler. Zudem gebe es weitere Anzeichen, dass der anhaltende Konkurrenzkampf insbesondere mit Advanced Micro Devices (AMD) die Chip-Preise weiter nach unten drücken wird. AMD-Papiere verloren 2,40 Prozent auf 15,46 Dollar.

Pfizer verfehlte mit den Quartalszahlen die Markterwartungen, entsprechend gaben die Titel um 3,20 Prozent auf 25,13 Dollar. Das Quartal sei stark geprägt gewesen durch den Verlust der Marktexklusivität für Zoloft und Norvasc sowie die schwache Entwicklung des Cholesterinsenkers Lipitor, so der Pharmakonzern.
Auch Altria Group legten Zahlen vor – der weltgrösste Zigarettenhersteller hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen leicht höheren Gewinn erzielt als von Analysten erwartet. Dennoch senkte der Konzern die Jahresprognose. Zudem hat die Tochter Philip Morris eingewilligt, für 1,1 Milliarden Dollar weiter 30 Prozent des Tabak-Joint-Ventures in Mexiko von seinem Partner Grupo Carso zu kaufen. Die Aktien gaben um 1,37 Prozent auf 70,30 Dollar nach.

Yahoo! rutschten nach Zahlen um 4,83 Prozent auf 26,20 Dollar ab. Der Internetkonzern hat im zweiten Quartal erneut einen Gewinnrückgang verzeichnet und die Umsatzprognose für das Gesamtjahr gesenkt. Insgesamt ging der Gewinn um 2,3 Prozent von 164,3 auf 160,6 Millionen Dollar zurück. Dies war das sechste Quartal infolge, in dem der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gefallen war.


(awp/mc/hfu)

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