US-Schluss: Uneinheitlich – Technologiewerte halten sich besser

Besser behaupteten sich die Technologiewerte, denen der Markt eine grössere Widerstandskraft gegen die Rezession zutraut. An der NASDAQ gab der Composite-Index nur moderate 0,14 Prozent auf 1.321,01 Zähler ab. Der NASDAQ 100 schloss sogar mit einem kleinen Plus von 0,37 Prozent bei 1.080,67 Punkten.


Da Unternehmensnachrichten dünn gesät waren, richtete die Aufmerksamkeit der Anleger sich auf Aussagen von Mitgliedern der US-Regierung sowie der amerikanischen Notenbank Fed. Beide zusammen werden noch im März 200 Milliarden Dollar (159 Milliarden Euro) für die US-Finanzwirtschaft zur Verfügung stellen. Finanzminister Timothy Geithner verteidigte die Budgetpläne von Präsident Barack Obama als Vorlage für ein langfristig niedrigeres Staatsdefizit, auch wenn in den kommenden zwei Jahren hohe Defizite zur Stabilisierung der Wirtschaft vorgesehen seien.


Banken- und Pharmatitel konnten ihre Anfangsgewinne nur zum Teil festhalten. Citigroup behauptete mit einem Plus von 1,67 Prozent auf 1,22 US-Dollar einen vorderen Platz im Dow , Bank of America retteten ein Plus von 0,55 Prozent auf 3,65 Dollar ins Ziel. Pfizer-Papiere belegten mit Gewinnen von 1,80 Prozent auf 11,87 Dollar den dritten Rang im Leitindex.


Delphi-Aktien wurden von der Nachricht beflügelt, dass General Motors (GM) vom Autozulieferer das Geschäft mit Lenkungen übernehmen will, und schossen um 36,96 Prozent auf 0,063 Dollar hoch. Die genauen Bedingungen der Transaktion müssten noch festgelegt werden, teilte GM mit. Man rechne mit einem Abschluss im zweiten Quartal. Zugleich baut GM die Unterstützung für seine einstige Autoteile-Sparte Delphi von 300 auf 450 Millionen Dollar aus. Die GM-Aktie ging 1,00 Prozent schwächer bei 1,99 Dollar aus dem Handel – der deutliche Absatzrückgang auf dem Heimatmarkt im Februar hatte keinen erkennbaren Einfluss auf den Kurs.


AutoZone-Papiere legten dank erfreulicher Zahlen um 7,79 Prozent auf 150,94 Dollar zu. Der grösste US-Einzelhändler für Autozubehör übertraf mit seinem Gewinn im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen. Einen besseren Ausblick honorierten die Titel von Xilinx mit Aufschlägen von 3,95 Prozent auf 17,37 Dollar. Der Hersteller programmierbarer Chips verwies auf die besser als erwartete Nachfrage für drahtlose Kommunikationsprodukte. Für das laufende Quartal geht Xilinx deshalb nur noch von einem Umsatzrückgang von 13 bis 18 Prozent gegenüber dem vergangenen Quartal aus – bisher lag die Unternehmensprognose bei einem Rückgang von 15 bis 25 Prozent. Aktien des Handychip-Spezialisten QUALCOMM profitierten mit plus 2,01 Prozent auf 33,45 Dollar von einer Anhebung der Quartalsdividende.


Dagegen verloren Anteilsscheine von MBIA nach Zahlen leichte 0,40 Prozent auf 2,49 Dollar ein. Der krisengeschüttelte Anleihenversicherer konnte zwar im vierten Quartal den Verlust im Vergleich zum Vorjahr verringern, sprach aber von gestiegenen Zahlungsausfällen im zweiten Halbjahr 2008.


Genzyme-Aktien verloren 7,15 Prozent auf 52,48 Dollar. Die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilte am Vorabend noch keine Zulassung für «Lumizyme» gegen die Pompe’sche Krankheit, eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung. Angaben von Genzyme zufolge droht eine Verzögerung um sechs Monate mit entsprechend negativem Einfluss auf die Gewinnentwicklung. Die Experten von Lazard senkten ihr Kursziel daraufhin von 97 auf 82 Dollar, blieben jedoch bei ihrer Kaufempfehlung. (awp/mc/pg/32)

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