US-Schluss: Uneinheitlich – Wirtschaftssorgen und Defensive

Gedämpfte Hoffnungen auf eine sich rasch erholende Weltwirtschaft hätten Öl- und Rohstoffpreise belastet und die Anleger vor allem in Werte mit defensivem Charakter getrieben, sagten Marktteilnehmer.


Der Dow Jones stieg um 0,53 auf 8’324,87 Zähler, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 8’205,99 Punkte abgerutscht war. Der marktbreite S&P-500-Index schaffte ebenfalls den Sprung aus der Verlustzone und legte um 0,26% zu auf 898,72 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index indes 0,51% auf 1’787,40 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,36% nach unten auf 1’441,01 Punkte.


Zu jenen Werten mit Defensivqualitäten zählten Titel des Pharmakonzerns Merck & Co. und des Konsumgüterherstellers Procter & Gamble. Merck-Aktien gewannen 3,26% auf 27,89 USD und Procter-Papiere verteuerten sich 2,07% auf 52,17 USD. Auch Kraft Foods fanden sich mit plus 1,85% auf 26,44 USD unter den besten Dow-Werten wieder. Angeführt wurde der Leitindex von Aktien des Kreditkartenunternehmens American Express, die nach einem positiven Analystenkommentar von Stifel, Nicolaus & Co. um 5,61% auf 23,52 USD kletterten.


Nachdem am Montag die Ölpreise ihre Talfahrt fortgesetzt haben und zeitweise unter die Marke von 64 US-Dollar gesunken sind, blieben insbesondere Öltitel unter Abgabedruck. ExxonMobil sanken um 0,57% auf 68,10 USD und Chevron Corp. verloren 0,43% auf 64,14 USD. Unter der Skepsis bezüglich der Wirtschaftserholung litten auch Alcoa-Papiere als schwächster Dow-Wert mit minus 6,09% auf 9,26 USD. Am Mittwoch legt der Konzern nach Börsenschluss Ergebnisse für das zweite Quartal vor.


Der Rückversicherer PartnerRe plant die Übernahme des kleineren französischen Konkurrenten ParisRe. Die Aktien von PartnerRe gaben um 1,13% auf 63,87 USD nach. Neben einem Aktientausch im Wert von 1,7 Mrd US-Dollar beinhalte die Transaktion auch einen Baranteil im Wert von 310 Mio USD, teilte das Unternehmen mit Sitz in Pembroke auf Bermuda mit. «Die Übernahme stärkt unsere Bilanz und finanzielle Flexibilität», sagte PartnerRe-Chef Patrick Thiele. Sie schaffe eine grössere Marktpräsenz, Risikoverteilung und Kapitalstärke und sorge in Zeiten unsicherer und volatiler Finanz- und Rückversicherungsmärkte für mehr Balance und Stabilität für das Unternehmen.


Aktien der American International Group (AIG) sanken trotz zahlreicher Interessenten am taiwanesischen Versicherungsgeschäft des Konzerns um 11,29% auf 16,19 USD. Darunter seien auch die Kapitalgesellschaften Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und MBK Partners. Marktteilnehmer führten an, dass ein Anwalt des Versicherers den ehemaligen Vorstandschef gegenüber der Justiz der Lüge bezichtigt habe.


Stabil zeigten sich US-amerikanische Mobilfunk-Aktien nach einem Bericht des Anlegermagazins Barron’s. Das Magazin sieht die Branche kurz vor einer Konsolidierungswelle, da die Unternehmen in einem gesättigten Markt kaum noch Wachstumsspielräume hätten. AT&T und Verizon Communications hält Barron’s für die Überlebenden der Konsolidierungsphase. AT&T gewannen 0,85% auf 24,80 USD und Verizon-Aktien legten um 0,60% zu auf 30,36 USD. Sie zeigten sich damit relativ unbeeindruckt von einem anderen Pressebericht, wonach US-Behörden untersuchen, ob die Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre Marktmacht im Mobilfunk missbraucht haben könnten.


Aktien von Dell stiegen um 3,47% auf 13,42 USD. Im europäischen Handel hatten Gerüchte, der US-Computerhersteller wolle den französischen IT-Dienstleister Atos Origin übernehmen, die Atos-Aktie in der Spitze um mehr als 8 in die Höhe schnellen lassen. (awp/mc/ps/32)

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