US-Schluss: Verluste – Goldman und andere Banken im Minus

Der Dow Jones sank wieder unter die Marke von 8.000 Zählern und verbuchte ein Minus von 1,71 Prozent auf 7.920,18 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 2,01 Prozent auf 841,51 Zähler nach. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 1,67 Prozent auf 1.625,72 Zähler. Der NASDAQ 100 fiel um 1,07 Prozent auf 1.322,31 Punkte.


Goldman Sachs bescherte der US-Finanzbranche mit einem überraschend hohen Milliardengewinn einen positiven Auftakt der Bilanzsaison. Analysten aber reagierten uneinheitlich auf die Aussagen. Gewinn und Umsatz der Bank hätten zwar die Erwartungen der Fachleute klar geschlagen, sagte etwa David Trone, Analyst bei Fox-Pitt Kelton. Die Bewertung der Aktien sei aber mit dem Blick auf die Fundamentaldaten, die insgesamt schwächer als von Trone erwartet ausgefallen seien, ziemlich hoch. Zudem stemmte Goldman Sachs eine 5-Milliarden-Dollar schwere Kapitalerhöhung zum Preis von 123 US-Dollar je Aktie. Das frische Geld soll zur Rückzahlung des Regierungsdarlehens genutzt werden. Da auf diesem Wege der Gewinn je Aktie der Altaktionäre geschmälert wird, sackten Goldman-Titel um 11,56 Prozent auf 115,11 Dollar ab.


Auch andere Banktitel schlossen deutlich im Minus. JPMorgan etwa gaben 8,90 Prozent auf 30,70 Dollar ab, und American Express fielen am Indexende um 9,92 Prozent auf 18,43 Dollar. Das Analysehaus Stifel Nicolaus hatte die Einschätzung der Aktien des Kreditkartenanbieters von «Hold» auf «Sell» gesenkt. Titel der Bank of America (BoA) büssten 8,44 Prozent auf 10,09 Dollar ein. Die US-Börsenaufsicht prüft derzeit, ob die Bank gegen geltendes Recht verstossen hat. Hintergrund sind milliardenschwere Bonuszahlungen der von der BoA übernommen Bank Merrill Lynch. Die Bank of America soll diese Zahlungen ihren Aktionären verschwiegen haben, bevor sie den Wettbewerber übernahm.


Citigroup-Papiere gewannen dagegen 5,53 Prozent auf 4,01 Dollar und setzten sich damit an die Spitze des Leitindex. Die Grossbank präsentiert ihre Quartalszahlen am Freitag. Hier hofften die Anleger auf ähnlich gute Ergebnisse wie zuletzt bei Goldman Sachs und Wells Fargo , sagte Ken Krawford, Portfolio Manager bei Argent Capital Management.


Mit den Autotiteln stand laut Händlern ein weiterer Krisensektor wegen der wieder verstärkten Sorgen über eine drohende Insolvenz des US-Autobauers GM im Fokus. Die Opel-Mutter sieht immer weniger Chancen für eine Sanierung ohne Insolvenzverfahren. Einen Einstieg des Staates zum Abbau des Schuldenbergs von GM würde der amtierende Verwaltungsratschef Kent Kresa begrüssen. Laut Medienberichten prüft die US-Regierung einen solchen Schritt. Für Aktien von General Motors ging es nach den deutlichen Verlusten vom Vortag wieder um 4,09 Prozent auf 1,78 Dollar nach oben.


Aktien von Johnson & Johnson (J&J) rückten um 0,43 Prozent auf 51,37 Dollar vor. Händlern zufolge fiel das Zahlenwerk «besser als erwartet» aus. Der Pharma- und Medizintechnik-Konzern verbuchte zwar einen Umsatzeinbruch, hält aber an seinem Ausblick fest. Der Gewinn je Aktie übertraf die Durchschnittsprognose der Analysten.


Unter den Technologiewerten fielen die Aktien des iPhone-Herstellers Apple um 1,59 Prozent auf 118,31 Dollar. Hier belastete laut Händlern die von Analysten erwartete Ankündigung des Computerherstellers Dell, bis Ende 2009 mit einem eigenen Smartphone in den chinesischen Markt eintreten zu wollen. Dessen Titel gewannen 0,19 Prozent auf 10,47 Dollar. (awp/mc/ps/31)

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