US-Schluss: Verluste – Weiter Sorgen um Griechenland

Gute Nachrichten über die Ausgabe neuer amerikanischer Staatsanleihen konnten dies nicht wettmachen. Die US-Regierung war bei ihrer Auktion von Papieren mit zehnjähriger Laufzeit auf interessierte Anleger gestossen, was am Markt als gutes Vorzeichen für die am Donnerstag geplante Ausgabe 30-jähriger Anleihen gewertet wurde. Dies ist Händlern zufolge auch für die Aktienbörsen positiv, da die Regierung offensichtlich bei ihren Bemühungen, die Wirtschaft anzuschieben, die Zinsen für ihre Verschuldung im Griff behalte.


Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss 0,66 Prozent tiefer bei 10.897,52 Punkten. Der breit gefasste S&P-500-Index sank um 0,59 Prozent auf 1.182,44 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq konnten die Indizes ihre kurzzeitigen Gewinne nicht behaupten: Der Composite Index gab zum Handelsschluss 0,23 Prozent auf 2.431,16 Punkte ab und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor ebenfalls 0,23 Prozent auf 1.977,30 Punkte.


Aktien von Monsanto schafften es nach Zahlen nur kurzzeitig ins Plus und schlossen letztlich 2,07 Prozent schwächer bei 68,09 US-Dollar. Der weltgrösste Agrar- und Biotechnikkonzern scheint zwar in der Wirtschaftskrise das Schlimmste überstanden zu haben und ist nach den roten Zahlen zum Jahresauftakt im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums ist Monsanto aber noch nicht wieder angelangt. Vor allem das Geschäft mit Unkrautvernichtern läuft weiter schleppend. Nachgeahmte, billigere Produkte überschwemmen seit einiger Zeit den Markt. Dagegen verkauft sich Saatgut wieder besser.


Bei JA Solar sorgten indes optimistischere Zukunftserwartungen für Kursgewinne der Aktien von 9,70 Prozent auf 6,22 Dollar. Das Solarunternehmen geht nun für das erste Quartal von einem höheren Stromabsatz aus als bisher. Grund dafür sei die gestiegene Nachfrage der Kunden. Dies liess auch Titel des Konkurrenten First Solar im Nasdaq 100 um 5,04 Prozent auf 126,60 Dollar steigen.


Palm-Aktien schossen aufgrund vager Übernahmegerüchte um 19,69 Prozent auf 4,62 Dollar nach oben. Ein Händler verwies auf Spekulationen, denen zufolge der chinesische PC-Produzent Lenovo an dem Smartphone-Hersteller interessiert sei könnte. Allerdings sei Palm recht häufig Gegenstand solcher Gerüchte, fügte er hinzu. Andere Börsianer äusserten sich ähnlich. Frühere Gerüchte seien lediglich aufgewärmt worden. Dies habe zu Eindeckungen von Anlegern geführt, die zuvor auf weiter fallende Kurse der Aktie gesetzt hätten. Allein seit Jahresanfang haben die Palm-Titel in der Spitze fast zwei Drittel an Wert verloren.


Ein möglicher Bieterstreit trieb Aktien von CKE Restaurants um 6,59 Prozent auf 11,81 Dollar hoch. Der Besitzer der Hamburgerketten Hardee’s and Carl’s Jr. hatte im Februar eine Offerte über 619 Millionen Dollar in bar von der Beteiligungsgesellschaft Thomas H. Lee Partners unter dem Vorbehalt angenommen, dass innerhalb der darauf folgenden 40 Tage kein anderer Interessent mehr bietet. Pünktlich zum Ablauf dieser Frist soll es nun laut CKE Signale für ein solches höheres Angebot geben, nachdem am Dienstag ein Aktionär des Fastfood-Unternehmens seine Unzufriedenheit mit dem ersten Angebot geäussert hatte.


Die Titel von Peabody Energy verteuerten sich ungeachtet der Probleme mit einer geplanten Übernahme um 1,51 Prozent auf 47,15 Dollar. Der US-Kohlebergwerksbetreiber ist mit seinem Versuch, sich die australische Minengesellschaft einzuverleiben, zunächst auf Widerstand gestossen. Es wird nun damit gerechnet, dass Peabody seine Kaufofferte von 3,27 Milliarden Dollar um rund zehn Prozent aufstockt. (awp/mc/pg/30)

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