US: Währungshüter sahen Gefahr einer breiteren Schwäche

Alle Mitglieder hätten eine Zinssenkung mit Blick auf Risiken durch die Verschärfung der Kreditbedingungen und eine Intensivierung der Korrektur am Häusermarkt befürwortet, teilte die US-Notenbank in ihrem am Dienstag veröffentlichten Protokoll (Minutes) zu ihrer Sitzung am 18. September mit.


Finanzmarktturbulenzen auf die Wirtschaft vorbeugen
Die US-Notenbank habe den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 4,75 Prozent gesenkt, um möglichen Folgen der Finanzmarktturbulenzen auf die Wirtschaft vorzubeugen. Die Zinssenkung sollte helfen, im Zeitablauf ein moderates Wachstum zu begünstigen, hiess es nun im Protokoll. Die US-Währungshüter hatten sich damals deutlich verhaltener mit Blick auf die Konjunkturaussichten der grössten Volkswirtschaft der Welt gezeigt.


Unsicherheit über das Wachstum in den USA
Auch seien die Währungshüter besorgt darüber gewesen, dass die Beeinträchtigung der Finanzmärkte länger anhalten oder sich sogar verschlimmern könnte, wodurch die Wirtschaft weiteren Schaden erleiden könnte. Die jüngsten Turbulenzen hätten die Unsicherheit über das Wachstum in den USA erhöht. Vor diesem Hintergrund sei die übliche Risikoeinschätzung nicht vorgenommen worden, hiess es. Eine Risikoeinschätzung hätte zu viel Klarheit über die künftige Entwicklung suggeriert.


Zuversicht über Rückgang der Inflation
Mit Blick auf die Inflationsentwicklung zeigten sich die Mitglieder unterdessen etwas zuversichtlicher, dass sich der Rückgang der Inflation fortsetze, hiess es nun. Die Zinssenkung dürfte angesichts des für einige Zeit unter der Potenzialrate liegenden Wirtschaftswachstums und den günstigeren Inflationsdaten die Inflationsperspektiven insgesamt nicht negativ beeinflussen.


Signifikante Abwertung des Dollar erhöht Inflationsrisiken
Die bisher gemachte Aussage zur Inflation sei zwar nicht erneut aufgenommen worden. Gleichwohl seien sich alle Mitglieder darüber einig, dass Inflationsrisiken fortbestünden, hiess es im Protokoll. Insbesondere durch eine signifikante Abwertung des Dollar könnten sich die Risiken erhöhen, hiess es. Einige Mitglieder verwiesen auch auf die nach wie vor recht engen Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Währungshüter machten allerdings keine Aussagen zum künftigen geldpolitischen Kurs. Sie erklärten lediglich, dass künftige Zinsschritte vom Wirtschaftsausblick abhingen.


Kursgewinne nach Notenbank-Protokoll ausgebaut
Die Reaktion an den Finanzmärkten trat mit leichter Zeitverzögerung ein. Die grossen US-Börsenindizes bauten nach der Veröffentlichung des Notenbank-Protokolls ihre Kursgewinne leicht aus. Nach 20 Uhr kletterte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) um gut 0,63 Prozent auf 14.132,66 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index legte zuletzt um 0,52 Prozent auf 2.801,76 Punkte zu. Der Eurokurs übersprang die Marke von 1,41 US-Dollar und erreichte mit 1,4113 Dollar einen Tageshoch. (awp/mc/ab)

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