Wachstum bei Islamic Bonds verlangsamt sich

von Gérard Al-Fil
Das Wachstum bei der Emission von Islamic Bonds (Sukuk), einst Zugpferd der Islamic Finance, hat sich deutlich verlangsamt. Nach Angaben der Rating-Agentur Standard and Poor’s wurden von Januar bis Juli dieses Jahres weltweit Sukuk im Wert von 12 Mrd. Dollar emittiert. Das waren 45 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.


Auslöser Kreditkrise
Obwohl die islamische Finanzindustrie keinerlei «Stakes»bei Subprime-Geschäften hat, weil der Koran Zinsen kategorisch verbietet, blieb die Koran-konforme Branche von der Kreditkrise demnach nicht gänzlich verschont, wie zunächst angenommen. «Die Banken haben  Anfang 2008 eine abwartende Haltung bei der Emission von Sukuk eingenommen – verständlich, in Anbetracht der Unsicherheit die weltweit herrschte», sagt Dr. Mohammed Damak, Rating-Analyst bei Standard and Poor’s in Paris. Ausserdem wurden unter Scharia-Gelehrten Zweifel laut, ob die meisten Sukuk wirklich islamisch rein, also halal seien. Dennoch rechnet Damak, dass das globale Sukuk-Volumen die Grenze von total 100 Milliarden Dollar in 2008/2009 erreichen wird.


Sukuk garantieren keine Zinsausschüttungen über einen festen Kupon, sondern beteiligen Investoren aus Gewinneinnahmen, die ein greifbares Anlageobjekt abwirft, z. B. an Mieteinnahmen aus Leasing-Projekten. Durch eine Bewertung von Rating-Agenturen wie Standard and Poor’s lassen sich Sukuk wie konventionelle Anleihen zu vergleichbaren Kosten an den Kapitalmärkten platzieren.

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