ABB steigert im 3. Quartal Umsatz und Gewinn

ABB steigert im 3. Quartal Umsatz und Gewinn

ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. (Foto: ABB)

Zürich – ABB hat im dritten Quartal 2013 den Umsatz gesteigert, wogegen der Auftragseingang verhalten blieb. Dabei läuft das frühzyklische Geschäft besser als das spätzyklische mit den Grossaufträgen aus dem Energie- oder Bergbaubereich. Dank des höheren Volumens und der anhaltenden Kostensenkungsbemühungen verbesserte sich die Rentabilität. Während ABB im Ausblick gewohnt unkonkret bleibt, skizziert der neue Konzernchef Ulrich Spiesshofer seine Prioritäten.

Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 8% auf 10,54 Mrd USD (LW +9%). Der Auftragseingang ging dagegen um 2% auf 9,09 Mrd (LW -2%) zurück. Das weltweite Marktumfeld sei im dritten Quartal uneinheitlich geblieben, teilte der Energietechnik- und Automationskonzern am Donnerstag mit.

Wachstumstempo leicht höher
Somit hat das Wachstumstempo im Vergleich zum zweiten Quartal mit Blick auf den Umsatz (Q2 in LW +6%) wieder etwas zugenommen, wogegen die Dynamik im Auftragseingang (Q2 -2%) unverändert verhalten ausfiel.

Der operative EBITDA verbesserte sich um 10% auf 1,64 Mrd und die entsprechende Marge um 0,4 Prozentpunkte auf 15,7%. Der EBIT legte um 16% auf 1,32 Mrd USD zu und die EBIT-Marge auf 12,6 von 11,8%. Der Reingewinn schliesslich stieg um 10% auf 835 Mio USD und der Cashflow aus Geschäftstätigkeit um 62% auf 1,24 Mrd. Die EBITDA-Marge habe vom höheren Umsatz profitiert, so ABB. Ausserdem hätten die Kosteneinsparungen und die Produktivitätssteigerungen den Preisdruck mehr als ausgeglichen.

Frühzyklisches Geschäft belebt
Damit hat ABB die Erwartungen der Analysten mehrheitlich übertroffen, einzig der Auftragseingang blieb hinter den Schätzungen zurück.

In den frühzyklischen Bereichen habe die Nachfrage in Übereinstimmung mit den makroökonomischen Entwicklungen angezogen. Der Auftragseingang für die Basisaufträge bis 15 Mio USD stieg entsprechend um 5%, wobei alle Divisionen ausser die Division Energietechniksysteme zugelegt haben. Die selektivere Projektauswahl im Rahmen der Neuausrichtung dieser Division auf Aufträge mit höherer Wertschöpfung habe auch die Basisaufträge belastet.

Grossaufträge nur schleppend
Spätzyklische Anlageinvestitionen in Sektoren wie Versorgungs- und Bergbauindustrie seien indes weiter verschoben worden. ABB begründet dies mit Überkapazitäten in einigen Märkten sowie den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten. Deshalb und wegen der Zeitpläne bei der Auftragserteilung hätten die Grossaufträge um 43% nachgegeben. Die Ausschreibungen in diesen Märkten nähmen jedoch zu.

Der Anteil der Grossaufträge am Bestellungseingang fiel gegenüber dem Vorjahr auf 9 von 15% zurück. Der Anteil der Serviceaufträge am Ordereingang erhöhte sich dagegen leicht auf 17 von 16%. Nach Regionen betrachtet erhöhten sich die erhaltenen Aufträge in Lokalwährungen in Europa um 2% und in Asien um 9%, wogegen sich in Amerika (-7%) und Naher Osten/Afrika (-22%) ein Minus ergab.

Von den Divisionen verzeichnete Energietechniksysteme ein markantes Minus von 30%. Während die Divisionen Energietechnikprodukte und Niederspannungsprodukte den Bestellungseingang in Lokalwährungen um je 3% steigerten, erreichte die Division Industrieautomation und Antriebe ein Plus von 6%. Die Division Prozessautomation hat den Bestellungseingang zum Vorjahr gehalten.

Die Prioritäten des neuen CEO
Ulrich Spiesshofer, der im September die Nachfolge des zurückgetretenen Joe Hogan als CEO angetreten hat, lässt sich in der Mitteilung mit Blick auf seine strategischen Prioritäten wie folgt zitieren: «Wir können uns beträchtliches Wachstumspotential erschliessen, indem wir die Marktdurchdringung erhöhen. Dadurch werden wir bestehende Kundensegmente umfassender beliefern und die Entwicklung und Vermarktung von innovativen Produkten und Systemlösungen beschleunigen können.»

ABB werde sich den kommenden Quartalen auf die Förderung des profitablen organischen und nicht-organischen Wachstums, eine engere Zusammenarbeit im Unternehmen, sowie die konsequente Umsetzung wichtiger Kernprozesse konzentrieren, skizziert der neue CEO die Prioritäten.

Zum Ausblick heisst es, die langfristigen Nachfragetreiber blieben unverändert bestehen und die frühzyklische makroökonomische Entwicklungen verlaufe weiter positiv. Einige zukunftsgerichtete Indikatoren würden jedoch uneinheitliche Signale aussenden. ABB sei weiterhin mit einem von Unsicherheit geprägten kurzfristigen Marktausblick konfrontiert, heisst es. (awp/mc/pg)

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