Actelion baut weltweit 135 Stellen ab

Actelion baut weltweit 135 Stellen ab
Jean-Paul Clozel, ehemaliger Actelion-CEO. (Copyright: Actelion)

Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Foto: Actelion)

Allschwil – Das Pharma-Unternehmen Actelion hat nach Abschluss des Konsultationsprozesses mit den Arbeitnehmern in der Schweiz weitere Angaben zu dem Anfang Juli angekündigten Kostensparprogramm gemacht. Gleichzeitig wurde die im Juli anlässlich der Vorlage des Halbjahresergebnisses erhöhte Guidance bestätigt.

Das Sparprogramm ist Bestandteil der Anfang März 2012 vorgestellten Wertschöpfungsstrategie. Diese soll sicherstellen, dass Actelion die als beträchtlich eingestuften Wachstumsmöglichkeiten im Kerngeschäft pulmonale arterielle Hypertonie voll ausschöpfen kann.

Die Kosteneinsparungen aus der Neuausrichgung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sollen laut Mitteilung von Actelion im letzten Teil des Jahres 2012 zu greifen beginnen und sich 2013 beschleunigen. Insgesamt wird das Kostensparprogramm weltweit zur Streichung von 135 Stellen führen, davon 115 am Hauptsitz der Firma in Allschwil.

Weniger Entlassungen in Allschwil als ursprünglich gedacht
In Allschwil soll die Anzahl der Kündigungen dank natürlicher Fluktuation und weiterer Massnahmen maximal 40 betragen. Ursprünglich ging das Management noch von 70 Entlassungen aus. Dabei sind auch Abfindungszahlungen, Frühpensionierungen sowie Unterstützung bei der Suche nach Arbeitsplätzen ausserhalb des Unternehmens vorgesehen.

Restrukturierungsaufwendungen zu Lasten Q3
Mit dem Kostensparprogramm verbunden sind Restrukturierungskosten. «Die Höhe der Restrukturierungskosten steht aber noch nicht fest», sagte Actelion-Sprecher Roland Haefeli gegenüber AWP. In der Schweiz sei der Sozialplan in Kraft, weitere Massnahmen würden derzeit im Ausland getroffen. Daher könne über den Umfang der Restrukturierungskosten noch nichts gesagt werden, so Haefeli. Die Kosten werden zu Lasten der Rechnung des dritten Quartals verbucht. Da es sich um einen einmaligen Aufwand handelt, werde die Belastung nicht in den Kerngewinn eingerechnet.

In Branchenkreisen wird davon ausgegangen, dass im Zuge der Restrukturierungsmassnahmen einmalige Kosten im einstelligen Millionenbereich anfallen dürften. Wenn Kosten in zweistelliger Höhe anfielen, wäre das schon sehr hoch, denn Actelion habe lediglich personalrelevante Restrukturierungskosten und keine Abschreibungen auf Infrastruktur, hiess es etwa.

Guidance bestätigt
Das Management bestätigt im Weiteren die im Juli veröffentlichte Guidance. Demnach wird für 2012 mit einem Wachstums des Kerngewinns im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Diese Guidance schliesst laut Mitteilung jegliche Auswirkungen aufgrund von Veränderungen der Rückstellungen für ausstehende Forderungen aus Südeuropa aus. In Mai hatte das Unternehmen in seiner Guidance für 2012 noch kein Wachstum des Kerngewinns angenommen. Beim Produktumsatz wird für 2012 mit einem Rückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich gerechnet, bestätigte Haefeli die Prognose.

Auf derselben Grundlage der Daten für 2012 und unter Ausschluss unvorhergesehener Ereignisse geht das Management zudem davon aus, den Kerngewinn 2013 auf dem höheren Niveau (in lokalen Währungen) halten zu können. Für 2014 ist die Rückkehr zu einstelligem und für 2015 zu zweistelligem Wachstum geplant.

Derzeit stehen gemäss Angaben von Actelion-Sprecher Haefeli noch Forderungen aus Südeuropa im Umfang von rund 180 Mio CHF aus. Dies, nachdem – wie mit dem Halbjahresergebnis berichtet – Ausstände von über 100 Mio bereits eingegangen sind. (awp/mc/pg)

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