Actelion steigert 2014 den Gewinn deutlich

Actelion steigert 2014 den Gewinn deutlich
Jean-Paul Clozel, ehemaliger Actelion-CEO. (Copyright: Actelion)

Actelion-CEO Jean-Paul Clozel. (Copyright: Actelion)

Allschwil – Das Biopharma-Unternehmen Actelion hat den Netto-Produktumsatz im Geschäftsjahr 2014 vor allem dank der Markteinführung von Opsumit, aber auch dank den Veletri-Verkäufen gesteigert. Der Kernbetriebsgewinn wuchs erneut stark überdurchschnittlich, ebenso der Kernreingewinn. Die Aktionäre sollen davon in der Form einer höheren Dividende und eines neuen Aktienrückkaufprogramms profitieren. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Management mit weiterem Wachstum.

Der Produktumsatz stieg im Berichtsjahr um 10% auf 1,96 Mrd CHF, zu konstanten Wechselkursen (kWk) wurde ein Anstieg um 12% verzeichnet. Der Kernbetriebsgewinn wuchs um überdurchschnittliche 20% auf 743 Mio (+25% zu kWk), und der Kernbetriebsgewinn je Aktie stieg um 27% auf 5,58 CHF (+33% zu kWk.), wie das Unternehmen am Montag mitteilt.

Herausgerechnet in den Kernzahlen ist unter anderem die Auflösung von Rabattrückstellungen, die im Zusammenhang mit Programmen zur Patientenunterstützung in den USA vorgenommen worden waren. Diese betrugen 73 Mio CHF in 2014, verglichen mit 35 Mio im Vorjahr. Der US-GAAP-EBIT wuchs um 18% auf 570 Mio (+24% zu kWk), und der Reingewinn stieg um 31% (+38% zu kWk) auf 594 Mio.

Mehr Dividende und Aktienrückkauf
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung für das Berichtsjahr die Ausschüttung einer erhöhten Dividende von 1,30 CHF je Aktie vor, nach 1,20 CHF im Vorjahr. Gleichzeitig gibt das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm auf der zweiten Handelslinie bekannt. Über drei Jahre verteilt sollen bis zu 10 Mio Titel erworben werden. 2014 wurden über die erste Handelslinie Aktien im Wert von 546 Mio erworben. Im Vorjahr wurden Titel im Betrag von 58 Mio auf der ersten und 417 Mio auf der zweiten Handelslinie gekauft.

Opsumit startet gut – Tracleer hält sich
Das Tracleer-Nachfolgeprodukt Opsumit erzielte 2014, im ersten vollen Verkaufsjahr, einen Umsatz von 180 Mio CHF. Im Vorjahr fielen noch 5 Mio an. Es war damit hauptverantwortlich für den Umsatzanstieg. Unter den weiteren Produkten trug vor allem Veletri zu Umsatzsteigerung bei – mit einem Plus um 76% (+84% zu kWk) auf 64 Mio.

«Wir verzeichneten eine beeindruckende Aufnahme des kürzlich eingeführten Opsumit am Markt», sagte denn auch CEO Jean-Paul Clozel im Gespräch mit AWP. «Wir haben derzeit rund 6’300 Opsumit-Patienten, die Mehrheit davon sind neue Patienten.» Der Firmenchef bestätigte zudem die bisherigen Umsatzerwartungen für Opsumit, das wenigstens den Umfang der Tracleer-Verkäufe erreichen soll.

Das Hauptprodukt Tracleer erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 1,48 Mrd CHF (-3%; -1% zu kWk). «Tracleer hat in allen Märkten extrem gut performt, in denen Opsumit noch nicht auf dem Markt ist», so der CEO weiter. Dabei seien die Volumen um 2% und die Preise um 1% gesunken.

Etwas geringeres Wachstum erwartet
Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet das Management ein Wachstum des Kerngewinns zu kWk auf der Basis von 2014 und unter Ausschluss der Rabattrückstellungen in den USA im niedrigen einstelligen (Prozent-)Bereich, heisst es weiter. Damit soll die Zuwachsrate geringer ausfallen als im abgeschlossenen Geschäftsjahr.

Vor dem Hintergrund der stark veränderten Wechselkursverhältnisse sagte CFO André C. Muller: «Wir haben infolge unserer starken Verankerung in der Schweiz 27% des Kernbetriebsaufwandes in Schweizer Franken.» Berechnet auf der Grundlage der Wechselkursverhältnisse Ende vom vergangenen Donnerstag seinen Angaben nach das 2014er-Kernbetriebsergebnis um 52 Mio CHF oder 8% belastet worden.

Der Finanzchef vertraut dabei weiterhin auf die strikte Kostenkontrolle. «Kostenkontrolle ist Teil unserer Firmenkultur. Erwarten Sie daher kein Kostensenkungs- oder Reorganisationsprogramm.»

Actelion hat mit dem Jahresabschluss die Konsensschätzungen von Analysten etwas unterschritten. Auch die Kernbetriebsgewinn-Guidance für 2015 wird als unter den Erwartungen eingestuft bzw. als konservativ. Das Actelion-Management ist allerdings unter Branchenkennern für seine konservative Guidance bekannt. (awp/mc/upd/ps)

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