Adecco: Die Schweiz sucht Informatiker

Adecco: Die Schweiz sucht Informatiker
Nicole Burth, CEO von The Adecco Group Switzerland. (Bild: Adecco)

Zürich – Schweizer Unternehmen schreiben im Herbstquartal 6 Prozent mehr Stellen aus. Dies zeigt die wissenschaftlich fundierte Erhebung des Adecco Group Swiss Job Market Index des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich. Dieser Anstieg der Stellenausschreibungen im Vergleich zum Herbst des Vorjahres lässt sich in allen Regionen der Schweiz beobachten. Am stärksten zugenommen hat die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in den Berufsgruppen der Informatik sowie der Industrie und des Transports.

Der Adecco Group Swiss Job Market Index hat im Herbstquartal um 6 Prozent zugenommen, dies sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vergleich zum Herbst des letzten Jahres. Das überrascht vor dem Hintergrund der positiven konjunkturellen Entwicklung der Schweiz nicht. Nicole Burth, CEO von The Adecco Group Switzerland, erklärt: «Besonders intensiv suchen Unternehmen nach neuem Personal in den Berufen der Informatik. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Schweiz in Sachen Automatisierung und Digitalisierung voranschreitet.»

Ostschweiz und Genferseeregion legen zu
Am stärksten wächst die Zahl der Stellenausschreibungen in der Ostschweiz und der Genferseeregion, wo die Unternehmen diesen Herbst 20 respektive 19 Prozent mehr Stellen ausschreiben als noch im letzten Herbst. «Wir beobachten eine Fortsetzung der positiven Entwicklung, die in diesen beiden Regionen bereits im Sommer 2016 eingesetzt hat», führt Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor der Universität Zürich aus.

In der Genferseeregion sticht mit einem Anstieg von 44 Prozent die gesteigerte Nachfrage in den Berufen der Technik und Informatik deutlich hervor. Seit dem Sommer 2016 konnte in diesen Berufen kontinuierlich eine positive Jahresveränderung verzeichnet werden. Parallel dazu beobachten wir ebenfalls mit einem Plus von 44 Prozent einen starken Anstieg im Bereich der persönlichen und sozialen Dienstleistungen. «Wir beobachten oft, dass neue Rekrutierungen und Jobs im Technologiesektor mit einer gestiegenen Nachfrage im Dienstleistungsbereich einhergehen», ergänzt Nicole Burth.

Ebenfalls um 26 Prozent gewachsen ist die Anzahl Stelleninserate in den Berufen der Industrie und des Baus im Vergleich zum Vorjahr. Damit setzt sich auch in diesem Bereich die positive Entwicklung fort, die Ende des letzten Jahres eingesetzt hat.

In der Ostschweiz ist die Zunahme der Stelleninserate in den Berufsgruppen der Industrie und des Baus auffallend hoch. Diese Berufe verzeichnen im Vergleich zum Vorjahresquartal ein starkes Plus von 42 Prozent. Es handelt sich auch hier um eine positive Entwicklung, die sich seit Ende des letzten Jahres abzeichnet. «In der Ostschweiz ist die Maschinenindustrie sehr wichtig, vor allem der Bereich Maschinenbau und -unterhalt. Hier wird wieder vermehrt rekrutiert, was erfreulich ist», führt Nicole Burth aus. Weiter kann auch in der Ostschweiz ein Anstieg der Stellenausschreibungen in den Berufsgruppen der persönlichen und sozialen Dienstleistungen (+20%) sowie in den Unternehmensdienstleistungen (+15%) beobachtet werden.

Informatiker sind vermehrt gesucht
Im Bereich Informatik wächst die Zahl der Stelleninserate gesamtschweizerisch aktuell extrem stark mit rund 75 Prozent – dies sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal. Die mitunter leicht abnehmenden Tendenzen in diesem Bereich während der vorausgegangenen Quartale sind damit mehr als wettgemacht. «Die Digitalisierung und der damit einhergehende Bedarf an Personal in der Informatik sind in nahezu allen Regionen zu beobachten», so Nicole Burth. Deutlich mehr Stellen als noch im Herbst 2016 werden mit einem Plus von 27 Prozent auch im Bereich von Industrie und Transport ausgeschrieben; dieses Plus geht vor allem auf einen Anstieg der Nachfrage in der Industrie zurück. Auch in den Berufen der Technik und der Naturwissenschaften konnte im Vergleich zum Herbst 2016 eine Zunahme der Personalnachfrage beobachtet werden (+16%).

Der Bereich Handel und Verkauf scheint sich zu stabilisieren. Mit einem Plus von 20 Prozent werden hier aktuell wieder mehr Stellen ausgeschrieben als im Vorquartal. Auch verglichen mit dem Herbstquartal des letzten Jahres zeigt sich eine positive Entwicklung (+12%). Vor dem Hintergrund der seit gut zwei Jahren zu beobachtenden Abnahme der Stellenausschreibungen in diesem Bereich deutet das aktuelle Ergebnis auf eine Stabilisierung oder gar eine leichte Erholung auf tieferem Niveau hin.

Unternehmen suchen Fachspezialisten
Deutlich weniger Stellen sind hingegen in den Bereichen Management und Organisation ausgeschrieben. Hier wird eine Abnahme von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und sogar von 42 Prozent im Vergleich zum Vorquartal beobachtet. Geschrumpft ist die Personalnachfrage auch in den Berufen von Büro und Verwaltung, und zwar mit einem Minus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. «Derzeit scheinen die Unternehmen vor allem fachlich spezialisierte Stellen zu besetzen, während die Nachfrage nach allgemeineren Qualifikationen aktuell gesunken ist», vermerkt Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

Kanäle der Stellenausschreibungen
Die Zunahme von Stellenausschreibungen schlägt sich im Vorjahresvergleich vor allem in einem deutlich höheren Anteil Stellenausschreibungen auf Unternehmenswebsites und Onlinestellenportalen nieder. Verglichen mit dem Vorquartal legen alle Kanäle etwas zu.

Fokus Tessin: Ausschreibungen offener Stellen
Wie eine für die Schweiz repräsentative Befragung von Schweizer Unternehmen durch den Stellenmarkt-Monitor der Universität Zürich im Juni 2017 zeigt, beträgt der Anteil der Betriebe mit offenen Stellen gesamtschweizerisch 9 Prozent, im Tessin sind es weniger (ca. 7 Prozent). Die Zahl der offenen Stellen pro Betrieb ist im Tessin deutlich kleiner als in anderen Regionen der Schweiz. Zudem werden gesamtschweizerisch fast drei Viertel der offenen Stellen ausgeschrieben, während im Tessin lediglich rund ein Viertel der offenen Stellen ausgeschrieben wird. «Interessant ist, dass Tessiner Unternehmen viel häufiger als in anderen Landesteilen Stellen nicht ausschreiben und hauptsächlich über ihre Beziehungsnetzwerke Personal suchen», ergänzt Nicole Burth.

Auf www.adeccogroup.ch stellen wir Ihnen vertiefte Analysen zu den sechs Regionen zur Verfügung. (Adecco/mc/ps)

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