Adecco-CEO Patrick De Maeseneire. (Foto: Adecco)
Glattbrugg – Der Personalvermittler Adecco ist dank der anhaltenden Konjunkturerholung in Europa im zweiten Quartal 2014 organisch weiter gewachsen. Nach einer längeren Durststrecke, die bis zum dritten Quartal 2013 gedauert hatte, legt der Konzern damit nun das dritte Quartal in Folge beim Umsatz auf organischer Basis zu. Aufgrund der Stärke der Berichtswährung EUR gegenüber vielen Währungen in diesem Zeitraum wuchs der ausgewiesene Umsatz allerdings nur minimal. Für die weitere Zukunft bleibt der Konzern zuversichtlich und bestätigt entsprechend sein mittelfristiges Ziel für die EBITA-Marge.
Von April bis Juni erzielte Adecco ein organisches Wachstum bzw. ein Wachstum zu konstanten Währungen von 5%. Der Umsatz wurde derweil mit 4,99 Mrd EUR ausgewiesen, was in der Berichtswährung Euro einem Plus von lediglich 1% entspricht. Der Währungseffekt lag somit bei -4%.
Die Bruttomarge stieg in der Berichtsperiode gegenüber dem Vorjahresquartal um 20 Basispunkte (BP) auf 18,1%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Konzern legt den Fokus weiter auf die Kosten (SG&A). Diese waren (ohne Restrukturierungskosten und in konstanten Währungen) 3% höher als im Vorjahr, aber 1% tiefer als im Vorquartal.
Die operative Marge (EBITA) (ohne Restrukturierungskosten) erreichte 4,6% und war damit im Vorjahresvergleich um 50 BP höher, der EBITA selbst erreichte 228 Mio EUR (+13%) vor bzw. 224 Mio EUR (+12%) nach Einmalkosten. Beim Reingewinn ergab sich ein Plus von 15% auf 145 Mio EUR.
Hohe Wachstumsraten in südlichen Ländern
Insgesamt hat Adecco die Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) ausser beim Reingewinn knapp verfehlt. Diese hatten mit einem Umsatz von 5,05 Mrd, einem Bruttogewinn von 917 Mio, einem (adj.) EBITA von 233 Mio sowie einem Reingewinn von 145 Mio EUR gerechnet.
«Wir haben im zweiten Quartal erneut eine gute Performance geliefert», sagte Konzernchef Patrick De Maeseneire in der Mitteilung, wobei das Wachstum ähnlich gewesen sei wie im ersten Jahresviertel. In Europa sei das Wachstum konstant geblieben, erneut angeführt vom Industrie-Geschäft, ausserdem habe man wie erwartet eine anziehende Aktivität in Nordamerika gesehen.
Nach Divisionen legte Adecco im allgemeinen Personalvermittlungsgeschäft (General Staffing) zu konstanten Währungen um 5% zu, wobei der Industriebereich 8% wuchs und sich das Bürogeschäft lediglich flach entwickelte. In der Fachkräfte-Vermittlung erreichte Adecco ein Plus von 2%.
Besonders stark fielen die organischen Wachstumsraten in den südlichen Ländern Europas aus, etwa in Italien mit 18% oder in Iberien mit 21%. Im grössten Markt Frankreich, wo Adecco in den letzten Jahren eine grössere Restrukturierung durchgeführt hat, war das Wachstum derweil flach. Hier wuchs das Industriegeschäft, das rund 85% des Umsatzes ausmacht, zwar um 2%, das Bürogeschäft aber war um 16% rückläufig. Die Marge verbesserte sich deutlich auf 6,1%, wobei erneut ein Steuereffekt (CICE) das Ergebnis positiv beeinflusste.
Im zweitgrössten Markt USA legte Adecco organisch um 3% zu, nachdem es im ersten Quartal noch 2% gewesen waren. Das Industriebusiness wuchs um 10%, während das Bürogeschäft weiter unter einem schwachen Finanzbereich litt und um 5% tiefer ausfiel.
Weiter optimistischer Ausblick
Das Adecco-Management bleibt auch für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich. Ausgehend vom aktuellen wirtschaftlichen Ausblick und den im bisherigen Jahresverlauf gesehenen Trends wird mit einer weiter anziehenden Nachfrage nach temporären Arbeitskräften gerechnet. Im Juni verzeichnete Adecco ein organisches Wachstum von 5%.
Vor diesem Hintergrund bekräftigt Adecco einmal mehr das mittelfristig angepeilte Ziel einer EBITA-Marge von über 5,5% bis 2015. Ausgehend vom guten Fortschritt bei der Umsetzung der sechs strategischen Prioritäten, den gegenwärtigen Trends sowie anhaltend vorteilhaften wirtschaftlichen Bedingungen gibt sich das Management weiter überzeugt, dass das Ziel erreicht werden kann. (awp/mc/ps)
