Allianz Parkschadenanalyse: Es kracht vor allem beim Ausparken

Allianz Parkschadenanalyse: Es kracht vor allem beim Ausparken
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Fast jeder zweite Unfall ist ein Park- und Rangierunfall.

Wallisellen – Bei rund 40 Prozent aller Auto-Unfälle mit Sachschaden handelt es sich um Park- oder Rangierunfälle. In acht von zehn Fällen ereignet sich der Unfall beim Auspark- und Rangiervorgang (84 Prozent) und nur in wenigen Fällen beim Einparken (16 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt ein gemeinsames Forschungsprojekt des Allianz Zentrums für Technik (AZT) und der Continental AG in Deutschland. Das umfangreiche Projekt mit der Analyse von knapp 3’500 Verkehrsunfällen wurde unterstützt von der Hochschule München und der Technischen Universität München.

Starker Anstieg der Kollisionsschäden in der Schweiz
Zahlen, die auch auf die Schweiz übertragbar sind, wie eine Schadenauswertung der Allianz Suisse zeigt: So hat die Anzahl der Park- und Rangierunfälle in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Während die Allianz Suisse im Jahr 2010 noch rund 15’500 Kollisionsschäden auf Parkplätzen verzeichnete, stieg diese Zahl bis Ende 2014 auf mehr als 23’800 – ein Plus von mehr als 50 Prozent. «Der Trend zu grösseren, breiteren und längeren Fahrzeugen wie SUV ist in der Schweiz ungebrochen. Damit steigt die Gefahr eines Parkschadens immens – ob selbst oder durch andere verursacht», betont Jörg Zinsli, Leiter Schaden der Allianz Suisse. Insgesamt machen Park- und Rangierunfälle in der Schadenstatistik der Allianz Suisse rund 52 Prozent aller Kollisionsunfälle aus. Der durchschnittliche Sachschaden beträgt dabei rund CHF 2’000.

Veränderte Fahrzeuggeometrie als Hauptursache von Unfällen
Die Hauptursachen der steigenden Park- und Rangierunfallhäufigkeit werden laut Allianz- Experten in der veränderten Fahrzeuggeometrie und der immer stärkeren Urbanisierung gesehen. Während sich die Grösse der Parkflächen kaum verändert hat, wurden Autos in den letzten Jahrzehnten tendenziell immer breiter und länger. Die Auswertung hat gezeigt, dass VAN und SUV bei Park- und Rangierunfällen am häufigsten betroffen sind. Ihr Anteil ist um ca. 30 Prozent höher als bei Fahrzeugen der Klein- und Kompaktwagenklasse. Daneben hat sich auch die Rundumsicht des Fahrers besonders durch die Heck- und Seitenscheiben aufgrund veränderter Strukturen und Designs deutlich verringert.

Neuartige Parkassistenzsysteme können Unfälle vermeiden helfen
Die Untersuchung der Allianz zeigte ebenso, dass die in vielen Autos gegenwärtig eingebauten Einparkhilfen mit Warnfunktionen nur begrenzt geeignet sind, Park- und Rangierunfälle zu vermeiden. So werden trotz dieser Systeme viele Hindernisse übersehen, weil gerade die Fahrzeugseiten nicht überwacht werden. Zudem verlassen sich viele Autofahrer zu sehr auf ihre warnenden Parkassistenzsysteme und reagieren häufig nicht mehr rechtzeitig. «Erst intelligente Fahrerassistenzsysteme wie automatisierte Parkhilfen und autonome Notbremssysteme für Rangiervorgänge werden künftig die Situation entschärfen», ist Zinsli überzeugt. Bis dahin werde aber noch einige Zeit vergehen. (Allianz Suisse/mc/ps)

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