Allianz Suisse: Weihnachtsstress erhöht Unfallgefahr

Allianz Suisse: Weihnachtsstress erhöht Unfallgefahr

Jeder zehnte Verkehrsunfall ist massgeblich durch Ablenkung verursacht. (Bild: Allianz)

Zürich – Aktuelle Allianz Studie zeigt: Jeder zehnte Verkehrsunfall ist massgeblich durch Ablenkung verursacht. So schnallt sich beispielsweise jeder zweite Autofahrer erst beim Fahren an. Darüber hinaus wird häufig erst während der Fahrt das Ziel im Navigationsgerät eingegeben oder der Sitz und der Spiegel eingestellt. Dadurch verlängert sich die Reaktionszeit beträchtlich.

Nach Ansicht der Unfallforscher im Allianz Zentrum für Technik (AZT) ist die Ablenkung am Steuer das am meisten unterschätzte Risiko im Strassenverkehr. Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit wächst die Gefahr. «Ein Streit im Auto mit dem Beifahrer über das richtige Geschenk, die verzweifelte Suche nach einem Parkplatz für den Kauf in letzter Sekunde, die schwierigen Sichtverhältnisse bei früher Dunkelheit und der hektische Verkehr erhöhen gerade in der Weihnachtszeit das Unfallrisiko», sagt Thomas Lanfermann, Leiter Motorfahrzeugversicherungen der Allianz Suisse.

«Erst denken, dann starten»
«Erst denken, dann starten», empfiehlt der Versicherungsexperte und rät, vor dem Losfahren die Navigationsdaten einzugeben, den richtigen Radiosender zu wählen und Taschen und Einkäufe sicher zu verstauen, damit nicht bereits nach wenigen Metern Fahrt die Aufmerksamkeit vom Strassenverkehr abwendet werden muss. «Allein das Greifen nach wegrutschenden Objekten erhöht die Unfallgefahr um das Achtfache», so Lanfermann. Die Unfallgefahr durch Ablenkung ist nicht zu unterschätzen. Die Studie des AZT zur Ablenkung am Steuer zeigt, dass jeder zehnte Verkehrsunfall massgeblich durch Ablenkung verursacht ist. In 30 Prozent aller Verkehrsunfälle spielt Ablenkung eine Rolle.

43 Prozent der von der Allianz in einer repräsentativen Erhebung befragten Autofahrer erklären, mitunter erst beim Fahren den Gurt, den Sitz oder die Spiegel zu betätigen oder einzurichten. Doch gerade beim Anfahren auf dem Parkplatz, vom belebten Strassenrand, aus Einfahrten oder über Gehwege ist die volle Aufmerksamkeit und manuelle Beherrschung des Fahrzeugs gefragt, um auf plötzliche Gefahren wie Kinder auf dem Rad oder zähfliessenden Verkehr rasch reagieren zu können.

Ablenkungsquelle Navigation
Eine der häufigsten ablenkenden Nebentätigkeiten neben dem Handygebrauch ist die Zieleingabe in das Navigationsgerät. Weit mehr als die Hälfte der Autofahrer (54 Prozent) nimmt sich dazu meist nicht die Zeit vor der Fahrt und gerade hierbei ist die Gesamtzahl der nötigen Einzelblicke auf das Display von über einer Sekunde viel höher als manchem Fahrer bewusst ist. Eine Ablenkung, die vermeidbar ist. Ein Beispiel: Ein Fahrer legt bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h pro Sekunde einen Weg von 13,8 Meter zurück. Nun dauern viele der Einzelblicke, die der Fahrer bei Zieleingabe in das Navigationsgerät verrichtet, zwischen einer und zwei Sekunden. «Bei einer durchschnittlichen Reaktionszeit von einer Sekunde heisst das also, dass der Fahrer auf eine Gefahr hin erst doppelt so spät bremst, als wenn er nicht abgelenkt wäre», sagt Lanfermann.

Gute Sicht und fremde Autos
Genauso wichtig ist es, vor Fahrbeginn für eine gute Sicht an Scheiben und Spiegeln zu sorgen. Gerade in der kalten Jahreszeit beschlägt oft die Scheibe von innen, doch über 40 Prozent der befragten Fahrer schildern, die Scheibe erst während der Fahrt zu wischen. Eine besondere Gefahr sind unvertraute Leihwagen. Kennt der Fahrer das Modell nicht, stellt er oft erst bei der Tunneleinfahrt fest, dass sich die Lichtregler nicht dort befinden, wo er sie gewohnt ist. Wenige Minuten würden reichen, die wesentlichen Bedienelemente vor der Fahrt, wie beispielsweise Licht, Blinker und Scheibenwischer, auszuprobieren. In der Fahrerbefragung zur Allianz Studie bekundeten 28 Prozent der Befragten, sich mitunter über die Gebühr lange mit Bedienelementen oder Anzeigen während der Fahrt im Auto zu befassen. (Allianz Suisse/mc/ps)

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