Analyse rechnet mit rund 6250 Entlassungen bei Ja zu SRG-Initiative

Analyse rechnet mit rund 6250 Entlassungen bei Ja zu SRG-Initiative
SRG SSR-Generaldirektion in Bern. (Bild: SRG SSR)

Bern – Eine Annahme der Halbierungsinitiative würde gemäss einer Analyse bei der SRG zur Entlassung von rund 3000 Personen führen. Zudem käme es in anderen Unternehmen wie Zulieferern oder Produktionsfirmen zu rund 3250 zusätzlichen Jobverlusten.

Die Zahlen stammen aus einer makroökonomischen Analyse des Schweizer Wirtschaftsforschungsinstituts BAK Economics vom Mai 2024. Die Analyse wurde im Auftrag des Bundesamts für Kommunikation (Bakom) erstellt und ist auf dessen Internetseite öffentlich zugänglich. Der «Sonntagsblick» berichtete am Sonntag darüber.

Die Halbierungsinitiative oder SRG-Initiative verlangt die Senkung der Gebühren für Radio und Fernsehen von heute 335 auf künftig 200 Franken pro Jahr und Haushalt. Der Bundesrat lehnt das Volksbegehren ab.

Regional unterschiedliche Auswirkung
Gemäss der Analyse müsste die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) bei einer Annahme der Initiative rund 850 Millionen Franken einsparen. Weiter führe die eingeschränkte Tätigkeit der SRG zu niedrigeren Impulsen für die restliche Wirtschaft. So käme es zu einem starken Rückgang der Aufträge an andere Unternehmen, wie zum Beispiel Fremdproduktionen.

Die negativen Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte wären stärker in der französischen und italienischen Schweiz als in der deutschen Schweiz zu spüren. BAK Economics begründet diesen Effekt aufgrund einer vermutlichen Zentralisierung von Tätigkeiten in den Bereichen Produktion, IT und Verwaltung.

SRG muss auch ohne Initiative sparen
Die Radio- und Fernsehgebühr wird auch bei einer Ablehnung der Initiative gesenkt. Der Bundesrat entschied im Juni 2024, die Gebühr bis zum Jahr 2029 schrittweise auf 300 Franken pro Jahr zu senken.

In diesem Zusammenhang stellte die SRG vergangenen Montag entsprechende Sparpläne vor. Bis 2029 müsse sie 270 Millionen Franken sparen. Beim Personal ging Generaldirektorin Susanne Wille von einem Abbau im «höheren dreistelligen» Bereich aus.

Zwischen der Senkung der Gebühr auf 300 und jener auf 200 Franken sieht Wille einen «fundamentalen Unterschied». «Bei einer Annahme der Halbierungsinitiative kann die SRG ihre regionale Verankerung nicht mehr so aufrechterhalten wie heute», sagte sie in einem am Sonntag in der NZZ am Sonntag publizierten Interview. (awp/mc/ps)

SRG SSR

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