Arbeitsmarkt: Arbeitgeber haltern sich weiter zurück

Arbeitsmarkt: Arbeitgeber haltern sich weiter zurück

Das Manpower-Arbeitsbarometer zeigt rückläufige Netto-Arbeitsmarktprognose.

Zürich – Trotz weltweiter Konjunkturerholung bleiben die Schweizer Arbeitgeber bezüglich der Einstellung neuer Arbeitskräfte zurückhaltend: Nur 6% der 753 befragten Arbeitgeber rechnen mit einem Anstieg ihrer Beschäftigtenzahlen, während 3% einen Rückgang und 87% keine Veränderung erwarten.

Dies zeigen die Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers Schweiz für das zweite Quartal 2011. Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose beträgt -1%. Diese Kennziffer ergibt sich aus der Differenz zwischen der Zahl der Arbeitgeber, die in ihrem Unternehmen im nächsten Quartal eine Zunahme der Beschäftigten erwarten und der Anzahl Arbeitgeber, die mit einer Abnahme rechnen. Sie wird anschliessend saisonbereinigt.

«Ergebnisse spiegeln Unsicherheit der Arbeitgeber wider»
Es handle sich dabei um das tiefste Ergebnis seit Einführung der Studie in der Schweiz im dritten Quartal 2005, heisst es in der Mitteilung des Personaldienstleisters vom Mittwoch. Im Quartalsvergleich ging der Wert um 1 Prozentpunkt zurück, im Jahresvergleich um 2 Prozentpunkte. Urs Schüpbach, Generaldirektor von Manpower Schweiz, begründet das Resultat folgendermassen: «Die Ergebnisse spiegeln die Unsicherheit der Arbeitgeber wider. Denn obwohl der Schweizer Binnenmarkt wächst, werden die Exporte durch den starken Franken gehemmt.»

Baugewerbe mit tiefster Arbeitsmarktprognose

Nach Wirtschaftssektoren unterschieden, sieht das Ergebnis so aus: Am optimistischsten sind die Arbeitgeber zum siebten Mal in Folge im Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungssektor (+7%), obwohl das Ergebnis im Quartals- und Jahresvergleich um 7 bzw. 6 Prozentpunkte gesunken ist. Die tiefste Netto-Arbeitsmarktprognose meldet das Baugewerbe (-4 %), hier bleibt das Ergebnis im Quartalsvergleich unverändert und steigt im Jahresvergleich um 3 Prozentpunkte an.

Service public und Sozialwesen am stärksten unter Druck
Der Sektor Service public und Sozialwesen (-2%) verzeichnet den grössten Verlust im Jahresvergleich (12 Prozentpunkte) und gemeinsam mit dem Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen (+3%) den grössten Rückgang im Quartalsvergleich (9 Prozentpunkte). Den grössten Anstieg im Quartalsvergleich (7 Prozentpunkte) weist die Land- und Forstwirtschaft (+2%) auf. Im Jahresvergleich wurde in der verarbeitenden Industrie (+1%) der deutlichste Zuwachs gemessen (12 Prozentpunkte). (awp/mc/ps)

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