Aryzta mit stark verlangsamtem Wachstum im dritten Quartal

Schlieren – Bei Aryzta hat sich das Wachstum im dritten Quartal stark verlangsamt. Die Zahlen zum Umsatz und zum organischen Wachstum sind schlechter als von Analysten erwartet ausgefallen. Das Resultat hatte sich nach dem überraschenden Abgang von CEO Michael Schai vor zwei Wochen abgezeichnet. Der Backwarenkonzern verstärkt nun sein Kostensenkungsprogramm.
Der Konzern erzielte laut Mitteilung vom Montag von Juli bis September 2025 einen Umsatz von 554,3 Millionen Euro, ein Plus von gerade noch 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Währungseffekte wirkten sich mit minus 0,4 Prozent leicht dämpfend auf den Gesamtumsatz aus. Während Aryzta in Europa einen Umsatzanstieg von 1,0 Prozent verzeichnete, gingen die Erlöse in den Märkten ausserhalb Europas um 4,2 Prozent zurück.
Das organische Wachstum lag bei 0,8 Prozent gegenüber 2,0 Prozent im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im AWP-Konsens mit 1,8 Prozent mit einem klar besseren Wachstum gerechnet. Auch beim Umsatz erwarteten sie mit gut 561 Millionen Euro mehr.
Angesichts höherer Lohn- und Inputkosten beschleunigt Aryzta nun seine Programme zur Kostenoptimierung, um die Rentabilität zu sichern und die operative Leistungsfähigkeit zu stärken, wie es hiess. Verwaltungsratspräsident und Interims-CEO Urs Jordi erklärte, der Fokus liege auf Innovation, Prozessautomatisierung und diszipliniertem Kostenmanagement, um den Ergebnisausblick zu stützen und Kapital an die Aktionäre zurückzuführen.
Aryzta ist nach dem erfolgreichen Turnaround in den vergangenen Jahren nun erneut unter Druck geraten. Der Anfang Jahr eingesetzte CEO Michael Schai hatte nach Ansicht des Verwaltungsrats die Kosten zu wenig im Griff und musste nach neun Monaten überraschend gehen. VRP Jordi übernahm die Leitung des Unternehmens erneut interimistisch – wie schon während der Sanierungsphase von 2020 bis Ende 2024.
Gleichzeitig hatte das Unternehmen vor zwei Wochen eine Gewinnwarnung herausgegeben. Die Marge für das Gesamtjahr 2025 dürfte tiefer ausfallen als bisher angenommen. Der EBITDA soll mindestens 300 Millionen Euro betragen, nach rund 321 Millionen im Jahr 2024. Gleichzeitig bestätigte Aryzta, dass die Prognose für das organische Wachstum unverändert bleibt (niedrige bis mittlere einstellige Wachstumsrate). (awp/mc/ps)