Bell setzt mit Marco Tschanz als neuem Chef auf Kontinuität

Bell setzt mit Marco Tschanz als neuem Chef auf Kontinuität
Marco Tschanz wird ab 1. Juli 2024 neuer CEO der Bell Food Group. (Foto: zvg)

Basel – Der Fleischverarbeiter und Convenience-Spezialist Bell erhält einen neuen Konzernchef. Am 1. Juni 2024 wird Marco Tschanz Langzeit-CEO Lorenz Wyss an der Spitze des Konzerns ablösen.

Tschanz ist 48 Jahre alt und arbeitet seit knapp neun Jahren für Bell, wie die Coop-Tochter am Mittwoch mitteilte. Von 2014 bis 2019 war er als Finanzchef tätig, danach wechselte er innerhalb der Gruppenleitung und übernahm die Führung des Geschäftsbereichs Bell International sowie ab 2022 auch diejenige des Geschäftsbereichs Eisberg.

Der designierte neue CEO wird nebst seiner Führungsfunktion für das Gesamtunternehmen gleichzeitig auch den Bereich Bell Schweiz leiten. Bevor er zu Bell kam, war Tschanz bei Swisscom mehr als acht Jahre in verschiedenen Führungspositionen tätig.

Interne Lösung für Nachfolge gewählt
Mit der Wahl von Tschanz habe sich der Verwaltungsrat für eine «intern wie extern anerkannte Persönlichkeit im Unternehmen» entschieden, hiesst es in der Mitteilung. Er garantiere auch Kontinuität in der Geschäftsführung.

«Marco Tschanz verfügt über einen beachtlichen Leistungsausweis in der Bell Food Group, sowohl auf operativer wie auf strategischer Ebene,» lässt sich Bell-Verwaltungsratspräsident Joos Sutter in der Mitteilung zitieren. So sei unter seiner Führung etwa die Neupositionierung von Bell International geglückt. Zudem habe er den Markteintritt mit Frisch-Convenience in Österreich erfolgreich eingeleitet und die Eisberg-Einheit in Osteuropa vorangetrieben.

Per Januar 2024 übernimmt zudem Mike Häfeli die Leitung des Bereichs Eisberg und nimmt gleichzeitig Einsitz in die Geschäftsleitung. Er war bislang für den Industriekonzern Bühler in verschiedenen Managementfunktionen tätig, zuletzt als Verantwortlicher für den Geschäftsbereich Grain Quality & Supply.

Märkte schätzen Entscheidung positiv ein
Bei Marktbeobachtern wird die Nachfolgeregelung positiv beurteilt. «Mit Marco Tschanz hat Bell aus unserer Sicht eine gute Wahl getroffen,» schreibt etwa der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank. Er bringe mit seinen bisherigen Erfahrungen in Unternehmen alles mit, um Bell auch in Zukunft erfolgreich zu führen. Mit einer internen Nachfolgeregelung werde zudem ein reibungsloser Übergang sichergestellt, hob der zuständige Vontobel-Spezialist hervor.

Lorenz Wyss prägte Bell 13 Jahre
Der noch amtierende Chef Lorenz Wyss steht dem Unternehmen seit 13 Jahre vor. In seiner Amtszeit stieg der Umsatz von 2,5 auf 4,3 Milliarden Franken, etwa durch die Zukäufe des Fertiggerichte-Herstellers Hilcona und des Suppenherstellers Hügli. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Mitarbeitenden auf 13’000 mehr als verdoppelt.

Bereits Anfang dieses Jahres hatte Wyss seinen Rückzug für 2024 angekündigt, da er dann 65 Jahre alt werde. In Zukunft wolle er sein Wissen vermehrt Startups zur Verfügung stellen und mehr Zeit mit Freunden verbringen, sagte er damals. (awp/mc/pg)

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